Viele neue Gesichter Fortuna II: Die Offensive muss sich noch finden

Düsseldorf · Fortunas Zweitvertretung lässt zu viele Chancen aus – auch beim 3:2-Sieg gegen die TuS Koblenz. Allerdings sollte man ein wenig Geduld aufbringen.

 Zugang Kevin Hagemann, hier noch im Wuppertal-Dress.

Zugang Kevin Hagemann, hier noch im Wuppertal-Dress.

Foto: RP/Jochen Classen

Die Zeit war reif für ein paar Umbaumaßnahmen. Daher haben die Verantwortlichen von Fortunas Regionalliga-Fußballern besonders der Offensivabteilung einen neuen Anstrich verpasst. Kaito Miyake, Kianz Froese, Joshua Endres und Amir Falahen – gemeinsam war das Quartett in der vergangenen Saison für 21 der insgesamt 47 Treffer verantwortlich – sind im Sommer verabschiedet worden. Da ist es kein großes Wunder, dass sich nun entsprechend viele neue Gesichter im Kader tummeln, deren natürlicher Schaffensraum eher vor dem gegnerischen Tor denn in der eigenen Defensive anzusiedeln ist.

Und es scheint so, als hätten die Flingerner eine perfekte Mischung für den Angriff gefunden. Schließlich bringen Max Wegner (Rot-Weiss Essen) und Kevin Hagemann (Wuppertaler SV) neben ihrer unbestrittenen Qualität reichlich Erfahrung sowie Führungspersönlichkeit mit – und Lex-Tyger Lobinger, Nader El-Jindaoui sowie Eigengewächs Timo Bornemann die jugendliche Note samt einer Menge Entwicklungspotenzial.

Besonders Lobinger nutzt die laufende Vorbereitungszeit, um fleißig Werbung in eigener Sache zu betreiben. Vier Treffer hat der 20-Jährige in den bislang vier Testspielen erzielt. Lediglich beim 1:2 gegen Rot-Weiss Ahlen knipste der ehemalige Wattenscheider nicht, dafür schnürte er am Samstag beim 3:2-Erfolg über den rheinland-pfälzischen Oberligisten TuS Koblenz einen Doppelpack und bereitete das dritte Tor vor. Das honorierte Trainer Nico Michaty freilich und lobte: „Tyger zeigt gute Ansätze.“

Den Ball möchte der Fußballlehrer jedoch flach halten. „Es besteht auch bei ihm noch Luft nach oben. Aber die Dinge, die wir vor seiner Verpflichtung in ihm gesehen haben, hat er in Ansätzen schon gezeigt“, ergänzte er und schob nach: „Die Tore sind gut für sein Selbstbewusstsein, aber wir müssen kontinuierlich weiterarbeiten.“

Das gilt nicht nur für Lobinger, sondern für die gesamte Offensive. Denn die Maschinerie läuft noch nicht ganz nach Michatys Geschmack. „Wir hatten sehr viele Torchancen und sind recht fahrlässig damit umgegangen“, analysierte der 45-Jährige im Hinblick auf die Partie gegen Koblenz. Auch die Deckung ließ sich besonders bei den beiden Gegentreffern zu leicht überrumpeln. „Da haben wir dem Gegner zwei Mal durch einfache Fehler die Tore ermöglicht“, sagte Michaty.

Allerdings muss man der „Zwoten“ zugutehalten, dass Fehler gerade in Vorbereitungsspielen verzeihlich sind. Und dass offensiv ein derart weitgreifender Personalaustausch ein wenig Eingewöhnungszeit erfordert, ist ganz klar.

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