Kalenderblatt 3. Mai Als Fortuna zum bislang letzten Mal nach dem Titel griff

Düsseldorf · Im Jahr 1933 holte Fortuna Düsseldorf zum ersten und bis heute einzigen Mal den deutschen Meistertitel. Drei Jahre später hätte sie es beinahe erneut geschafft. Auf dem Weg ins Finale besiegte sie den CfR Köln – Teil 30 unserer Kalenderblatt-Reihe.

 Beim 3:0 gegen Köln mit dabei: Fortunas erster Nationalspieler Ernst Albrecht (links).

Beim 3:0 gegen Köln mit dabei: Fortunas erster Nationalspieler Ernst Albrecht (links).

Foto: RP/Fortuna

Der Meisterlorbeer war zwar nicht mehr taufrisch, aber auch lange noch nicht welk. Als Fortuna in die Fußballsaison 1935/36 ging, war es gerade zwei Jahre her, dass die Mannschaft unter ihrem Trainer Heinrich Körner den deutschen Titel geholt hatte – ausgerechnet in Köln, durch einen 3:0-Erfolg über den FC Schalke 04. Und tatsächlich wurde es wieder eine ganz starke Spielzeit der Düsseldorfer.

Durch die Saison der Gauliga Niederrhein war Fortuna mehr oder weniger hindurchspaziert. Souverän hatte sie den ersten Platz eingefahren und sich somit für die deutsche Endrunde qualifiziert, die für den am 5. April 1936 mit dem Spiel gegen den 1. Hanauer FC 1893 aus Hessen begann – ausgetragen im Duisburger Wedaustadion. Waldhof Mannheim und der CfR Köln waren die weiteren Gegner für den Gruppenfavoriten, und die Begegnung mit dem Club für Rasenspiele aus der Domstadt ist der Anlass für unser heutiges Kalenderblatt.

Am 3. Mai vor 84 Jahren gastierten die Kölner im Rheinstadion, nachdem Fortuna das erste Aufeinandertreffen auswärts 2:0 für sich entschieden hatten. Zum Rückspiel kamen 7600 Zuschauer nach Stockum, die eine kämpferisch geprägte Partie sahen. Ein „Kampf auf Biegen und Brechen“ sei es gar gewesen, schrieb das Fortuna-Vereinsblatt, und: „Viel Freude hat uns dieses Spiel nicht bereitet.“

Zu einem Sieg reichte es dennoch, einem deutlichen sogar. Mit 3:0 hatte die Mannschaft, in der unter anderem die unvergessenen Ernst Albrecht, „Knöd“ Bender, Paul Janes und Felix Zwolanowski standen, beim Schlusspfiff die Nase vorn und machte damit den Gruppensieg bereits perfekt. Schließlich leisteten sich die Düsseldorfer nur eine Niederlage, auch wenn diese mit 1:5 in Hanau deftig ausfiel. Das Halbfinale führte Fortuna dann mit Vorwärts Rasensport Gleiwitz zusammen, das zur Pause im Stadion am Ostragehege in Dresden sogar 1:0 führte, sich am Ende jedoch 1:3 geschlagen geben musste.

Drei Jahre nach dem Triumph von Köln stand Fortuna zum zweiten Mal im Finale um die Deutsche Meisterschaft, doch diesmal reichte es nicht zum Titel. Denkbar knapp verloren die Düsseldorfer im Berliner Poststadion 1:2 nach Verlängerung gegen den 1. FC Nürnberg. Es war das letzte Mal, das Fortuna ein Endspiel um die Meisterschaft erreichte, doch Vorrundengegner Köln erging es um einiges schlimmer. Nur ein Jahr nach dem Erreichen der deutschen Endrunde fusionierte der CfR mit dem Kölner SC 1899, nachdem beide Vereine an ihre sportlichen und wirtschaftlichen Grenzen gestoßen waren.

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