Fortuna Alemannia Aachen: Fortunas Gegner im Check

Alemannia Aachen hat von fünf Spielen in der 2. Fußball-Bundesliga noch keines gewonnen und nur ein Tor erzielt. Die Stürmer sind außer Form, und auch das Abwehrverhalten bereitet Trainer Peter Hyballa Sorgen. In der vergangenen Saison endete das West-Duell am Neuen Tivoli torlos.

Alemannia Aachen - Fortuna 0:1
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Alemannia Aachen - Fortuna 0:1

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Alemannia Aachen gegen Fortuna (morgen, 13 Uhr, Neuer Tivoli) ist das Duell des Tabellenletzten (ein Punkt, 1:8 Tore) gegen den Fünften (elf Punkte, 11:4). Es ist das Duell der Gegensätze: Aachen ist seit acht Pflichtspielen ohne Sieg, Düsseldorf seit 13 Pflichtspielen ohne Niederlage. Für Aachen bedeuten vier Niederlagen und ein Remis den schlechtesten Saisonstart der Clubgeschichte.

Alemannia Aachen spielt seine 29. Saison im Unterhaus und führt die ewige Rangliste der 2. Liga unangefochten an. 1967 gelang den Aachenern der Aufstieg in die höchste Spielklasse. Im zweiten Jahr wurden sie sensationell Vize-Meister hinter dem FC Bayern. In der folgenden Saison stieg Aachen als Tabellenletzter ab und musste 36 Jahre lang - bis zur Spielzeit 2005/06 - auf den Wiederaufstieg warten. Ein Jahr später ging es sofort wieder runter. 2009/10 rettete die Stadt den Verein mit einer Bürgschaft vor dem drohenden Lizenzentzug. Die finanziellen Probleme waren durch nicht kalkulierte Kosten beim Bau des 2009 eröffneten Neuen Tivoli entstanden. Alemannia muss jährlich fünf Millionen Euro für das neue Stadion aufbringen. Größte Erfolge waren neben der Vizemeisterschaft der dreimalige Einzug ins DFB-Pokalfinale. Alle drei Endspiele gingen verloren. 2004 unterlag Alemannia 2:3 gegen den Deutschen Meister Werder Bremen und qualifizierte sich für den Uefa-Pokal. Aachen zog in die Runde der letzten 32 ein und ist bis heute bester deutscher Zweitligist im Europapokal.

Die Schwarz-Gelben haben nach ihrem Fehlstart in allen Bereichen Probleme, Trainer Peter Hyballa muss Seelenmassage und geistige Aufbauarbeit leisten. Eklatanteste Schwäche ist die Chancenverwertung. Das bislang einzige Tor entsprang einem Elfmeter. Im vergangenen Jahr stellte Aachen mit 58 Treffern noch den drittbesten Angriff. In der aktuellen Saison kombiniert die Elf oft gefälliger als der Gegner und ist optisch überlegen, doch die Chancenverwertung und individuelle Fehler kosteten Punkte. Die Aachener haben den Abgang der Stürmer Marco Höger und Zoltan Stieber, die an 38 von 58 Toren beteiligt waren, nicht kompensiert. Die Nachfolger Marco Stiepermann und Reinhold Yabo sind hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Auch Benjamin Auer, Manuel Junglas und Shervin Radjabali-Fardi sind außer Form. Hyballa ist Verfechter eines offensiven Systems. Er fordert Verstärkung für den Angriff. Offen ist, ob Manager Erik Meijer dafür Geld locker machen kann. Sorgen bereiten auch die Abwehr und ein verunsicherter Keeper: Boy Waterman leistete sich in Rostock grobe Fehler, die nur durch Glück nicht zu Gegentoren führten.

Peter Hyballa (35) unterschrieb 2010 einen Zwei-Jahres-Vertrag. Der gebürtige Bocholter war zuvor für die A-Junioren von Borussia Dortmund verantwortlich. Er hatte ursprünglich Rot-Weiss Essen übernehmen sollen, doch nach dem Zwangsabstieg aus der viertklassigen Regionalliga war er frei und begannn sein Engagement in Aachen. Hyballa gilt als erfahren im Juniorenbereich. Er arbeitete vor seiner Zeit beim BVB im Nachwuchsbereich von Arminia Bielefeld und dem VfL Wolfsburg. Hinzu kommt ein Aufenthalt in Namibia.

Fortuna gewann acht von 17 Pflichtspielen gegen Aachen, spielte fünfmal Remis und kassierte vier Niederlagen. In der vergangenen Saison gab es ein 0:0 auf dem Neuen Tivoli.

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