Adventskalender-Panne Fortuna entschädigt Fans für Bayern-Artikel

Update | Düsseldorf · Für die Käufer der Fortuna-Adventskalender, in denen sich fälschlicherweise einige Fanartikel des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München befanden, gibt es ein Happy End. Und das sogar gleich in doppelter Hinsicht.

Unerwünscht: FC-Bayern-Taschenlampe im Fortuna-Düsseldorf-Adventskalender.

Unerwünscht: FC-Bayern-Taschenlampe im Fortuna-Düsseldorf-Adventskalender.

Foto: Carina Kontny

Es war der skurrile Höhepunkt der Adventszeit, zumindest für die Anhänger von Fortuna Düsseldorf und Bayern München. Durch eine Panne beim Hersteller befanden sich in etlichen der nicht eben billigen Adventskalender der beiden Klubs einige Fanartikel des jeweils anderen. Jetzt hat der Zweitligist mit seinem Marketingvorstand Christian Koke eine Lösung gefunden, die betroffenen Fortuna-Anhänger zu entschädigen – obwohl den Verein gar keine Schuld traf.

„Sicher konnten wir gar nichts dafür, dass da einiges vertauscht wurde“, erklärt Koke auf Nachfrage unserer Redaktion. „Aber es ist doch klar, dass die Leute dennoch die Sache mit uns in Verbindung bringen. Deshalb wollten wir etwas tun, damit alle wirklich gut gelaunt durch die Adventszeit kommen.“ Das sieht nun so aus, dass Fortuna den Betroffenen die Nachricht zukommen ließ, sie könnten sich mit dem Hersteller – dessen Kontaktadresse der Klub gleich mitlieferte – in Verbindung setzen, um zum Beispiel die ungeliebte FC-Bayern-Taschenlampe gegen eine mit Fortuna-Logo umzutauschen. Zusätzlich gibt es sogar noch einen Rabattgutschein über 20 Euro, einlösbar im Onlineshop des Klubs oder in den Fanshops am Flinger Broich und am Burgplatz.

Die Vorgeschichte begann mit der klangvollen Werbung, die Fortuna für das gute Stück gemacht hatte. „Hinter jedem der 24 Türchen erwartet Dich eine kleine Überraschung, die die lange Zeit bis Heiligabend verkürzt. Mit seinem weihnachtlichen Design bringt unser diesjähriger Adventskalender eine fröhliche Stimmung in die eigenen vier Wände und ist mit Artikeln im Warenwert von ca. 150 Euro gefüllt.“ Den Fortuna-Düsseldorf-Adventskalender gibt es im Fan-Shop des Vereins jetzt statt 79,95 für nur noch 58,15 Euro. Wer sich das Schnäppchen kauft, muss aber gute Nerven haben oder im Optimalfall einfach etwas Humor.

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Foto: Gabriel, Werner (wga)/Gabriel, Werner

So wie Maximilian Manz. Er ist elf Jahre alt und hat es in seinem Leben nicht immer leicht. Denn er ist Fan von Fortuna Düsseldorf – und das aus voller Überzeugung. Ein charakterstarker Bursche also, der nun eine besonders fiese Überraschung erleben musste. Jeden Tag öffnet er ein Türchen seines rot-weißen-Adventskalenders. Hinter Türchen fünf lauerte ein besonders grauenvolles Geschenk.

„Mein Sohn stand plötzlich vor mir und hielt mir etwas Rotes vor die Nase“, erinnerte sich Mutter Sabine Manz. „Ich wollte das erst gar nicht wahrhaben. Dann musste ich laut anfangen zu lachen.“ Was Familie Manz entdeckte, sorgte nämlich nicht für ein Drama, sondern für maximale Erheiterung: das „rote Etwas“ entpuppte sich nach Öffnung als ein Zauber-Badehandtuch des FC Bayern München.

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Foto: Christof Wolff

„Wir wussten ja nicht, dass die Bayern es so nötig haben, sich schon in den Adventskalender von Zweitligisten zu schmuggeln“, sagte Manz. „Ich denke, es wird bei niemandem von uns bleibende Schäden hinterlassen. Aber ich werde meinen Sohn natürlich in den kommenden Tagen intensiv beobachten.“ Sicher ist sicher. Ein Fehler – und alle können darüber lachen. Für das Geschenk gibt es in der Familie auch einen Abnehmer – der Schwager ist glühender Fan des deutschen Rekordmeisters.

Familie Manz war freilich nicht als einzige betroffen. Auch hinter Türchen Nummer sechs entdeckten Leser unserer Redaktion für sie Verstörendes: eine kleine Taschenlampe, ebenfalls mit Logo des deutschen Rekordmeisters. Und auch andersherum ist es wohl zu einer Panne gekommen. Beim Kurznachrichtendienst Twitter fragte Nutzer RealDave98: „@FCBayern was ist da los, hatte heute im FC Bayern Adventskalender in Türchen 6 eine Fortuna Düsseldorf Taschenlampe.“ Daraufhin hat sich ein Fortuna-Fan bei ihm gemeldet und angeboten, man könne doch die Lampen miteinander tauschen. Statt Aufregung also Besinnlichkeit.

„Da werde ich mal mit den Kollegen von der Säbener Straße ein ernstes Wörtchen reden müssen“, sagte Marketing-Vorstand Christian Koke auf Anfrage unserer Redaktion mit einem Schmunzeln. „Nein, nein, das nennt man dann wohl menschliches Versagen. Die Kalender werden von Hand verpackt und nicht nur für einen Verein produziert. Sonst könnte man das in der Form nicht realisieren. Da muss sich dann wohl ein Mitarbeiter beim sortieren vergriffen haben. Das tut uns natürlich leid, es ist aber auch schön zu erleben, wie locker damit umgegangen wird. Wir wünschen trotzdem allen Fans eine besinnliche Zeit.“

Und jetzt gibt es sogar noch eine Entschädigung.

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