Zweitliga-Spitzenreiter Absteigen wird Fortuna nicht mehr

Düsseldorf · Mit dem 3:1-Sieg in Kaiserslautern hat der Zweitligist die magische 40-Punkte-Marke für den Klassenerhalt erreicht - was Trainer Funkel auch scherzhaft zu Protokoll gibt. Viel wichtiger: Wer so früh 40 Punkte hat, steigt in der Regel auf.

Fortuna Düsseldorf beim 1. FC Kaiserslautern: Einzelkritik
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Lautern - Fortuna: Einzelkritik

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Foto: Falk Janning

Die Marke hat sich bei jedem, der sich ein bisschen näher mit der deutschen Profifußball-Szene beschäftigt, festgesetzt. Wer 40 Punkte geholt hat - der hat den Klassenerhalt geschafft. Das ist sogar statistisch zu belegen, denn noch nie ist ein Team aus der Bundesliga abgestiegen, das diese Marke erreicht hat. Aus Liga zwei zwar schon, doch traf es Chemnitz (1996), Mannheim (1997) und Dresden (2006) nur, weil es zum entsprechenden Zeitpunkt vier statt heute maximal drei Absteiger gab. Der Sechzehnte des Unterhauses hatte nie mehr als 39 Zähler.

Kein Wunder also, dass Fortunas Trainer Friedhelm Funkel nach dem 3:1-Sieg beim 1. FC Kaiserslautern das Thema augenzwinkernd aufgriff. "Absteigen können wir nun ja nicht mehr", sagte er schmunzelnd, "wir haben 40 Punkte im Sack. Jetzt schauen wir dann mal, was sonst noch so drin ist in dieser Saison."

Dieser Aspekt ist dann auch der eigentlich interessante an der Hürde, die Fortuna am vorigen Wochenende nahm. Die 40 machte sie immerhin bereits nach 20 Spieltagen voll, und dieses Kunststück ist im zurückliegenden Jahrzehnt nicht vielen Zweitligisten gelungen. Deren zwölf waren es exakt gesagt - elf davon durften am Saisonende den Aufstieg in die Bundesliga feiern.

Einzige Ausnahme war der SC Paderborn in der Saison 2011/12, doch war seinerzeit das Scheitern eines 40er-Vereins unvermeidlich: In den Ostwestfalen (42), Fürth (40), Frankfurt (42) und nicht zuletzt Fortuna (43) lagen vor sechs Jahren nach 20 Spielen vier Teams über der magischen Marke. Nur drei davon konnten den Sprung schaffen - und Fürth, Frankfurt und Fortuna taten es auch.

Der 1. FC Köln im Jahr 2014, der SC Freiburg 2009 (je 39) sowie Borussia Mönchengladbach 2008 (37) führten gar nach Spieltag 20 das Klassement mit weniger als 40 Punkten an - und stiegen dennoch auf. Friedhelm Funkels Vorhaben, jetzt mal zu schauen, "was sonst noch so drin ist", kann also scheinbar nur in eine Richtung gehen. Doch Vorsicht mit der Statistik: Am Freitag um 18.30 Uhr kommt der SV Sandhausen in die Arena, und der hat seine jüngsten drei Gastspiele in Düsseldorf mit der Gesamt-Torquote von 7:1 allesamt gewonnen. Am besten ist also, Fortuna rechnet nicht allzu viel und befolgt Franz Beckenbauers berühmtes Motto: Geht's raus und spielt's Fußball.

(jol)
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