Fotos 2. Bundesliga 13/14: Paderborn - Fortuna
Fortuna vergrößerte durch einen 2:1-Sieg beim SC Paderborn, der besten Rückrundenmannschaft, den Vorsprung auf die Abstiegsränge auf zehn Punkte.
Mehr als 2000 Düsseldorfer Fans sahen das beste Spiel ihrer Mannschaft in dieser Saison.
Oliver Reck hatte den roten Kapuzen-Pulli tatsächlich aus dem Schrank geholt. Wie im Dezember, als Fortuna Düsseldorfs Torwarttrainer schon einmal als Chefcoach beim Zweitligisten einspringen musste und in dieser Zeit beide Auswärtsspiele gewann. Nur der dicke graue Schal war diesmal nicht als Talisman dabei: Ein Frühlings-Match beim SC Paderborn ist eben doch nicht ganz dasselbe wie kalte Winterspiele in Kaiserslautern und Cottbus. Vom Ergebnis her knüpfte er jedoch an seine ersten Einsätze an, denn nach einer ganz starken Vorstellung gewannen die Düsseldorfer verdient mit 2:1. Sie revanchierten sich damit für das 1:6 im Hinspiel.
Nur Fortunas Profis werden abschließend Auskunft darüber geben können, welche Rolle der Trainer am beinahe unglaublichen Verlauf der ersten Hälfte spielte. Denn die 14.788 Zuschauer in der Paderborner Arena rieben sich vor Verwunderung die Augen. Der Tabellen-Vierzehnte, dem zuletzt offensiv so wenig gelingen wollte, diktierte das Spielgeschehen, der Aufstiegskandidat aus Ostwestfalen konnte meist nur zusehen.
Natürlich täte man Cheftrainer Lorenz-Günther Köstner, der wegen eines eingeklemmten Nervs krankgeschrieben ist und zu Hause bleiben musste, böse Unrecht, wenn man diesen Wandel allein Reck zuschieben wollte – schließlich hatte auch der Stellvertreter vorab betont, dass alle Entscheidungen in enger Absprache mit Köstner getroffen worden seien.
Den mehr als 2000 mitgereisten Düsseldorfer Fans war das ohnehin herzlich egal: Sie genossen den Moment, die möglicherweise beste Spielhälfte ihres Klubs in der gesamten Saison.
Einziges Manko dabei war, dass die überlegenen Gäste zunächst das Toreschießen vergaßen. Bereits in der fünften Minute setzte Charlie Benschop den Ball aus nur fünf Metern über den Kasten, nachdem ihn Ben Halloran und Michael Liendl nahezu perfekt freigespielt hatten.
Anschließend war es an dem Niederländer, zwei Glanzpunkte in der Vorbereitung zu setzen, doch sein Sturmkollege "Jimmy" Hoffer konnte damit nichts anfangen.
In der 14. und 31. Minute lief der Österreicher allein auf SCP-Torhüter Lukas Kruse zu, schoss jedoch einmal vorbei und ...
... einmal Kruse in die Arme.
Auch mit diesem Schuss trifft Hoffer das Paderborner Tor nicht.
Und der Tabellendritte? Der wirkte angesichts der unerwartet frechen Gäste regelrecht geschockt, hatte vor der Pause außer Fernschüssen von Michael Heinloth und Alban Meha nichts zu bieten. Als alles schon dachte, dass Fortuna sich für ihre starke Vorstellung nicht belohnen würde, drückten sich die Kräfteverhältnisse doch noch zahlenmäßig aus. Liendl (Foto) zirkelte einen Pass über die gesamte Abwehr ...
... genau auf den Fuß des überragenden Halloran, und der Australier erzielte per Direktabnahme das 0:1.
So feiern die Düsseldorfer das Tor von Ben Halloran.
Von links: Ben Halloran, Michael Liendl, Christian Gartner, Oliver Fink und Jimmy Hoffer.
Dass der Bundesliga-Asprirant das Geschehen nicht in diesem Stil weiterlaufen lassen konnte, musste jedem im Düsseldorfer Tross klar sein. Und Paderborn brachte sich dann mit dem gleichen Mittel ins Spiel zurück, mit dem es in dieser für den Provinzklub so überaus erfolgreichen Saison schon so oft Erfolg hatte – einem Freistoß von Alban Meha.
Ob dem wirklich ein Foul zugrunde lag, war zumindest diskutabel, aber das scherte den Kunstschützen aus dem Kosovo verständlicherweise wenig: ...
Er setzte den Ball aus 20 Metern unerreichbar für Torhüter Fabian Giefer ins Netz.
Nun wurde es von beiden Seiten ein intensives und gutes Spiel, dessen Niveau sich lediglich Schiedsrichter Tobias Welz nicht anpasste. Mit fragwürdigen Freistoß-Entscheidungen nahm er Einfluss auf die Partie, während beide Mannschaften entschlossen ihre Siegchance suchten.
Schließlich nutzte sie Fortuna, ausgerechnet durch "Chancengrab" Hoffer, ...
... als der Angreifer per Flugkopfball eine Flanke des eingewechselten Timm Golley verwertete. Die Gästefans jubelten –die Stimmhoheit hatten sie ohnehin jederzeit gehabt. Der Abstiegskampf ist für die Niederrheiner seit Freitagabend vorbei.
Der Österreicher dreht jubelnd ab.
Paderborns Keeper muss zum zweiten Mal den Ball aus dem Netz holen.
Hoffer wird von seinen Kameraden stürmisch gefeiert.
Flankengeber Timm Golley kniet vor dem Torschützen, um ihm zu gratulieren.
Nach dem Schlusspfiff gab es einen Freudentanz vor der Fankurve.
Die Fortunen feiern, die Paderborner lassen sich enttäuscht zu Boden fallen.
Die Spieler zelebrieren mit den Fans La Ola.
In dieser Szene während der zweiten Halbzeit verletzt sich Ben Halloran.
Gegenspieler Brückner bringt den Torschützen zu Fall.
Halloran bleibt liegen, das Spiel geht weiter.
Der Schiedsrichter fordert den verletzten Spieler auf, sich neben dem Platz behandeln zu lassen. Der Australier kann sich aber zunächst nicht erheben.
Schließlich humpelt er nach draußen. Für ihn kommt Timm Golley.
Oliver Reck brauchte während der 90 Minuten keinen Stuhl. Unentwegt war er in der Coachingzone unterwegs und gab Anweisungen.
Sein Zweitliga-Debut feierte Sam Piette, den Reck kurz vor Schluss für Hoffer brachte.
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