Dabei sah es nach den ersten 45 Minuten nicht danach aus, als würde die "Zwote" etwas Zählbares am Flinger Broich behalten. Denn das Team von Trainer Taskin Aksoy zeigte eine erschreckend schwache erste Hälfte und ließ dabei alle Tugenden vermissen, die noch in der Vorwoche beim starken 3:0 beim VfL Bochum II zu sehen waren.

Kaum Laufbereitschaft, dazu immer wieder leichtfertige Ballverluste im Spielaufbau, gepaart mit einer Reihe von Fehlpässen — Aksoy hätte ein ganzes Buch mit den Mängeln füllen können, die ihm seine Mannschaft präsentierte. Allerdings spielten die Gäste aus dem Siegerland auch eine sehr starke erste Halbzeit, machten immer wieder die Räume für die jungen Fortunen eng und spielten dann im Gegenzug schnell und geschickt nach vorne. So war es auch nicht verwunderlich, als Andre Dej die Sportfreunde mit einem sehenswerten Schlenzer in Führung brachte.

Dass die Rot-Weißen auch im zweiten Durchgang nicht weiter zurücklagen, verdankten sie vor allem der schlechten Chancenverwertung der Siegener, die in der 75. Minute ihren Höhepunkt fand, als Dej das Kunstleder nicht im leeren Tor unterbrachte. "Das war die entscheidende Szene des Spiels", analysierte Aksoy hinterher treffend.
Denn die Hausherren fanden auf einmal in die Begegnung zurück und machten nun ihrerseits mächtig Druck — mit Erfolg. Erst traf Rami bei seinem Comeback zum Ausgleich, und kurz vor Schluss sorgte der ebenfalls eingewechselte Mergim Fejzullahu mit einem strammen Schuss für die Entscheidung.