TV-Show „Kitchen Impossible“ An diesem Ex-Fortunen ist Tim Mälzer gescheitert

Update | Düsseldorf · Der Star-Koch musste im „Ham Ham by Josef“ in der Düsseldorfer Altstadt eine Aufgabe lösen – und scheiterte bei „Kitchen Impossible“. Ein Ex-Profi von Fortuna hat Tim Mälzer schier zur Verzweiflung gebracht. Die Geschichte dazu.

 Marinko Miletic.

Marinko Miletic.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

So richtig in Form war Tim Mälzer bei seinem aktuellen Auftritt im Vox-Dauerbrenner „Kitchen Impossible“ offenbar nicht. „Ich habe katastrophal abgelegt“, gab er seinem Kontrahenten gegenüber zu – das war Sternekoch Alexander Wulf. Die Sendung wurde am Sonntagabend ausgestrahlt. Unter anderem entpuppte sich sein Einsatz im Ham Ham by Josef an der Kurze Straße in der Düsseldorfer Altstadt als ziemliches Desaster. Denn dass Schweinehaxe mit Bratkartoffeln so schwer nachzukochen sei, das hatte sich Mälzer so nicht vorstellen können. „Was für ein beschissener Koch muss man denn sein, um so etwas nicht hinzukriegen“, hatte Mälzer vorher noch herumgetönt. Dann aber musste er seine Haxen rausgeben, obwohl diese noch nicht fertig waren. Der Grill war wohl nicht so sein Ding.

Dabei hatte Ham-Ham-Chef Marinko Miletic dem Promi-Koch im Hintergrund alle Daumen gedrückt. „Der Grill ist tatsächlich so eine Sache für sich“, sagte er am Tag nach der Ausstrahlung des TV-Duells in einem Gespräch mit unserer Redaktion. „Der ist schon 40 Jahre alt, den hat der damalige Besitzer extra bauen lassen. Es ist wirklich eine Kunst, mit dem Gerät umzugehen.“

Seit gut fünf Jahren ist der 40-Jährige im Ham Ham an der Front. Seine Eltern – bosnische Kroaten  – führten den Laden zuvor, seit fast 30 Jahren ist er in der Hand der Familie. Miletic war früher Fußball-Profi, spielte unter anderem für Fortuna, 2019 übernahm er das Ham Ham, denn seine Eltern sind jetzt in Rente. „Ich hatte damals mit Anfang 30 einen Knorpelschaden im Knie, machte eine Umschulung zum Bürokaufmann, dann überlegte ich, wie es weitergeht. Und am Ende übernahm ich das Ham Ham.“

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Foto: Christof Wolff

Sein Spitzname zu aktiven Zeiten als Fußballer lautete bereits „Schweinbrötchen“ – Miletic war schon immer für die Spezialitäten vom Balkan bekannt. Als Spieler tingelte er im gehobenen Bereich durch die Vereinslandschaft. Neben Fortuna war er auch bei den Amateuren von Borussia Mönchengladbach engagiert und bei RW Oberhausen. Den ganz großen Sprung hat er nicht geschafft. Und mittlerweile hat er seine Fußballschuhe längst zur Seite gestellt, gute Kontakte zur Fortuna gibt es aber noch immer.

Nun aber ist er Gastronom. Sein Geschäftspartner Tomislav Maric steht am Grill, er ist im Service. „Mich kennen ja auch noch viele Leute aus der Fußball-Zeit, da ist es gut, dass ich im Service bin.“ Großen Respekt hat auch Miletic vor dem „fast schon geheimnisvollen“ Traditions-Grill. „Da muss man schon viel Fingerspitzengefühl haben, um eine gute Schweinehaxe hinzubekommen.“ Und er gibt zu: „Ein ganz klein wenig habe ich auch Alexander Wulf die Daumen gedrückt.“ Die beiden sind nämlich eng befreundet. „Wulf ist Russe, meine Frau ist Russin, außerdem kennen Gastronomen andere Gastronomen eben.“ Wulf hat sein Restaurant nicht weit von Düsseldorf in Erkelenz. Er war es auch, der der „Kitchen Impossible“-Crew den Tipp mit dem Ham Ham in der Altstadt gab. „Ich hätte Mälzer aber natürlich sehr gegönnt, dass er abräumt mit seinem Auftritt in unserem Restaurant“, sagt Miletic. „Na ja, und so ein bisschen dachte ich auch: Wenn man Tim Mälzer ist, dann bekommt man das doch super hin“, sagt er mit einem Augenzwinkern. Aber er weiß auch: „Viele machen das im Backofen, wir mit dem Gasgrill.“ Wegen des komplizierten Grills hielt Mälzer fest: „Bin ich daran gescheitert, dass ich nicht kochen kann? Nein.“ Trotzdem gab es auch hier ein paar Punkte für ihn, am Ende gewann aber Wulf. Damit verlor Mälzer die dritte Ausgabe in Folge.

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Foto: Frederic Scheidemann

Irgendwie stand Tim Mälzers Düsseldorf-Ausflug von Anfang an unter keinem guten Stern: Denn das Ordnungsamt rückte seinem TV-Team während der Dreharbeiten in der Kurze Straße im Juli vergangenen Jahres auf den Pelz. Der Grund: Falschparken in der Altstadt. Mälzer sah es locker und scherzte mit „Ham Ham“-Chef Marinko Miletic: „Jetzt wäre doch ein Sliwowitz nicht schlecht.“

Einen eigenen Laden, das Hausmann’s, hatte Tim Mälzer mal nicht weit von der Kurze Straße entfernt. Sein Hausmann’s in der Carlstadt schloss er aber schließlich wieder. Das Hausmann‘s-Restaurant am Flughafen gibt es aber immer noch. Miletic hatte sein Ham Ham im Zuge des Lockdowns seit November 2020 geschlossen. Jetzt bietet er seit zwei Wochenenden die Schweinehaxe und andere deftige Kost wieder an. Auch am kommenden Wochenende plant er ein Außer-Haus-Geschäft – von 11 bis 19 Uhr. „Das Wetter soll ja wieder schön werden.“

(bpa/gic)
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