Mit Türkei in Nations League Fortunas Karaman ist schon wieder abgestiegen

Düsseldorf · Für Kenan Karaman läuft es 2020 sportlich eher suboptimal. Nach dem Abstieg mit Fortuna aus der Bundesliga, musste der türkische Nationalspieler einen weiteren Rückschlag hinnehmen. In der Nations League konnte er den Absturz seines Teams in die Gruppe C nicht verhindern.

 Kenan Karaman im Einsatz mit der türkischen Nationalmannschaft.

Kenan Karaman im Einsatz mit der türkischen Nationalmannschaft.

Foto: AP/Laszlo Balogh

Am Ende war irgendwie die Luft raus. Das Aufbäumen gegen die Niederlage im letzten Gruppenspiel gegen Ungarn war jedenfalls eher überschaubar. Und so unterlag die Türkei völlig verdient 0:2 in Budapest – unschöner Nebeneffekt: weil Serbien im Parallelspiel gegen Russland 5:0 triumphiert hatte, war damit der Abstieg für die Türken aus Liga B in C der Nations League besiegelt.

Nun dürfte sich die Bestürzung darüber indes in engen Grenzen halten. Das Konstrukt Nations League hat nur begrenzte Aussagekraft. Und dennoch hätte Fortunas Angreifer Kenan Karaman sich sicher nicht dagegen gewehrt, mindestens seine persönliche Bilanz im Nationaltrikot noch ein wenig aufzupolieren.

Der Angreifer spielte 90 Minuten durch, konnte sich aber nicht nennenswert in der Sturmspitze neben zunächst Cenk Tosun (ab 70. Deniz Türüc) in Szene setzen. Das 17. Länderspiel wird Karaman sich bestimmt nicht Rahmen lassen. Der Blick geht natürlich auch bei der Türkei Richtung Europameisterschaft. Nationaltrainer Senol Günes bleiben nur noch fünf Partien, um seine Mannschaft auf die Euro 2021 vorzubereiten. Karaman ist fester Bestandteil in den Planungen von Günes.

Kenan Karaman im Porträt
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Das ist Kenan Karaman

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Foto: Frederic Scheidemann

Am Donnerstag wird der 26-Jährige zurück in Düsseldorf erwartet. Dort muss sich der Fortuna-Profi direkt auf Corona testen lassen. Erst wenn ein negatives Ergebnis vorliegt, darf er wieder zur Mannschaft stoßen. Eine Quarantäne ist vorsorglich laut der aktuellen Bestimmungen nicht nötig, da Karaman durchgehend in Testungen gewesen ist.

Geplant ist, dass er am Freitag das Abschlusstraining mitmacht und am Samstag im Heimspiel (13 Uhr) gegen den SV Sandhausen auch im Aufgebot steht. Damit die Belastungen für ihn nicht zu groß werden, hatte Trainer Uwe Rösler ihn in den Wochen zuvor in den Trainingseinheiten zeitweise geschont.

Wie lange Karaman noch bei Fortuna bleibt, darüber gibt es noch immer keine Klarheit. Wie unsere Redaktion bereits am 30. Oktober berichtet hatte: Galatasaray Istanbul soll sich grundsätzlich mit Karaman über einen Wechsel einig sein und ihn auch schon gerne im Winter haben wollen. In der vorausgegangenen Transferperiode war dagegen kein Verein bereit, die festgeschriebene Kaufoption von fünf Millionen Euro zu ziehen, selbst mehr als zwei Millionen Euro legte niemand auf den Tisch. Es gab überhaupt nur ein mickriges Angebot.

Also ein neuer Versuch. Es wäre die allerletzte Chance für Fortuna, wenigstens etwas Transfererlös mit Karaman zu erzielen, im Sommer könnte er ablösefrei gehen. Doch noch gibt es kein Angebot von „Gala“ oder einem anderen Verein. Denn auch Klubs aus der italienischen Serie A sollen mittlerweile Karaman auf dem Zettel haben.

Aber selbst wenn Fortuna ein annehmbares Angebot für Karaman bekommen würde – der Verein will sich nicht unter Druck setzen lassen. Vorstand Klaus Allofs: „Nur wenn wir eine sportliche Alternative hätten, von der wir absolut überzeugt wären, würde das ein Thema werden können.“ Die Alternativen hätte man theoretisch in den eigenen Reihen. Doch Emmanuel Iyoha (nach Pfeifferschen Drüsenfieber gerade erst wieder im Aufbau) und Dawid Kownacki (immer mal wieder verletzt) sind derzeit (noch) keine Alternativen.

Allofs hat das Thema Karaman aber auch langfristig noch nicht abgehakt. Bei einem Mitgliederforum sagte er: „Wer sagt denn, dass wenn wir aufsteigen, Kenan nicht sogar bei uns verlängert.”

Nach den Querellen in den vergangenen Monaten vielleicht nicht der naheliegendste Gedanke. Es bleibt spannend. So oder so.

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