Beim 4:0 in Düsseldorf Bärenstarke Bayern zeigen Fortuna ihre Grenzen auf

Düsseldorf · Robert Lewandowskis kuriose schwarze Serie hält: Er kann gegen Fortuna Düsseldorf einfach kein Tor erzielen. Das bleibt beim 4:0-Sieg der Bayern aber das einzige Erfolgserlebnis der Gastgeber.

 Bayerns Robert Lewandowski (weißer Dress) gegen Fortunas Kasim Adams (links) und Matthias Zimmermann (im Hintergrund).

Bayerns Robert Lewandowski (weißer Dress) gegen Fortunas Kasim Adams (links) und Matthias Zimmermann (im Hintergrund).

Foto: dpa/Federico Gambarini

Enttäuscht waren sie schon, die Spieler der Düsseldorfer Fortuna, aber Niedergeschlagenheit war nach der 0:4-Niederlage gegen den FC Bayern München in ihren Mienen nicht zu finden. „Ein gar nicht so schlechtes Spiel zu machen, reicht gegen die Bayern eben nicht“, analysierte Rechtsverteidiger Matthias Zimmermann nüchtern. „Wenn du gegen die etwas holen willst, dann muss alles passen. Und wir haben es ihnen bei den ersten beiden Treffern einfach zu leicht gemacht. Das waren Geschenke von uns.“

Bundesliga 19/20: Düsseldorf - Bayern: die Fortunen in der Einzelkritik
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Foto: dpa/Federico Gambarini

Eine treffende Zusammenfassung. Beim Eckball, der zum Führungstreffer durch Benjamin Pavard führte, stellte sich die komplette Deckung der Düsseldorfer zu naiv an, vor dem 0:2 unterlief Torhüter Zack Steffen ein eklatanter Fehler. „Das darf Zack nicht passieren, dass er den Ball den Bayern in die Füße spielt“, monierte Trainer Friedhelm Funkel. „Er muss in manchen Szenen das Risiko minimieren.“ Den Stab wollte der erfahrene Coach jedoch weder über seinen in der bisherigen Saison so starken Torhüter noch über den Rest der Mannschaft brechen. „Wir hatten schlichtweg keine Chance, in diesem Spiel zu punkten“, sagte er, verbunden mit einem Lob für die Klasse des Gegners. Dann hängte Funkel mit einem Schmunzeln noch dran: „Aber Robert Lewandowski macht eh kein Tor gegen uns.“

Es blieb das einzige Erfolgserlebnis der überforderten Gastgeber in dieser einseitigen Partie, dass sich die kuriose schwarze Serie des polnischen Weltklassestürmers tatsächlich fortsetzte. Sechs Pflichtspiele hat Lewandowski nun mit Borussia Dortmund und dem FC Bayern gegen Fortuna absolviert – und dabei keinen einzigen Treffer erzielt. Die Düsseldorfer bleiben damit der einzige aktuelle Bundesligist, der sich damit brüsten darf.

Bundesliga 19/20: Fortuna Düsseldorf - Bayern München: die Bilder des Spiels
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Dennoch zählte der 31-Jährige auch am Samstag wieder zu den Besten im Trikot der Münchner, die im ersten Abschnitt eine Demonstration der Stärke ablieferten. „Die Qualität ist da, das konnte man deutlich sehen“, befand Fortunas Mittelfeldspieler Adam Bodzek. „Es war für uns zwar keine Überraschung, dass sie mit einem derartig hohen Tempo ihr Spiel durchziehen können, aber verhinderten konnten wir es dennoch nicht.“ Sportvorstand Lutz Pfannenstiel ergänzte: „Vor dem ersten Tor gab es zwar eine klare Abseitsstellung von Thomas Müller, die nicht geahndet wurde. Aber daran wollen wir uns jetzt nicht aufhängen. Die Bayern waren heute wirklich dominant, einfach sehr gut.“

Widerspruch erntete Pfannenstiel damit nicht. Der FC Bayern ließ den Ball fast schon wie in alten Tagen laufen, zeigte dazu eine defensive Stabilität, die man zu Zeiten des inzwischen geschassten Trainers Niko Kovac oftmals vermisst hatte. Gegen die Hochtempo-Kombinationen des Meisters fand Fortuna kein Mittel, das vorentscheidende 0:3 durch Serge Gnabry fiel beinahe zwangsläufig.

Dass es nach dem Wechsel nur noch den vierten Treffer durch den ansonsten schwachen Philippe Coutinho gab, war für Fortuna am Ende eine gute Nachricht. Eine schlechte dagegen, dass sie keine ihrer nun zwar spärlich, aber immerhin überhaupt vorhandenen Chancen zum Ehrentreffer nutzte. Es war eben nicht der erhoffte Glanztag der Düsseldorfer, der für einen Erfolg gegen die Bayern stets nötig wäre. Aber hätte Fortuna gegen diese Bayern, an diesem starken Tag des Meisters, überhaupt eine Chance gehabt, selbst in eigener Bestform? „Nein“, gab Kapitän Oliver Fink ehrlich zu, „das hätten wir nicht. Zu einem sehr guten Tag von uns muss schon ein schlechter Tag der Bayern hinzukommen. Und den gab es heute nicht.“ Sind die Flick-Bayern womöglich gar auf dem Kurs, so stark wie die Heynckes-Bayern zu werden? Fink überlegte da gar nicht lange: „Es sieht fast so aus.“

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