ARD zeigt Konferenz Samstag ist der Finaltag der Amateure

Düsseldorf · Früher sorgten Uerdingen, Aachen, Kaiserslautern oder Wuppertal in der Bundesliga und im Europapokal für Furore, jetzt wollen die Klubs zumindest in die erste DFB-Pokal-Runde. Beim bundesweiten Finaltag der Amateure streben auch vier Sechstligisten den großen Coup an.

 Fans des Wuppertaler SV im Stadion in Essen.

Fans des Wuppertaler SV im Stadion in Essen.

Foto: dpa

Ehemalige Pokalsieger, abgestürzte Bundesligisten und vier Teams aus der 6. Liga: Beim Finaltag der Amateure wollen Traditionsvereine und regional bekannte Klubs gleichermaßen ins Rampenlicht. „Wir repräsentieren die Alemannia und die Stadt im gesamten Land, und wollen das Ding unbedingt gewinnen“, sagte Fuat Kilic, Trainer des früheren Europapokal-Teilnehmers Alemannia Aachen. Das Duell der Alemannia gegen Fortuna Köln in Bonn im Fußball-Verband Mittelrhein (FVM) ist eines der insgesamt 19 Pokalendspiele der deutschen Landesverbände, die am Samstag ausgetragen werden.

Für Medienpräsenz ist gesorgt. Auch bei der nunmehr vierten Auflage des vom Deutschen Fußball-Bund organisierten Finaltags werden die Partien live von der ARD in Konferenzschaltungen übertragen. Diesmal zu drei verschiedenen Anstoßzeiten (10.30 Uhr, 14.15 Uhr und 16.15 Uhr) und erstmals am Tag des DFB-Pokalfinales, das am Samstagabend (20 Uhr) zwischen dem FC Bayern München und RB Leipzig im Berliner Olympiastadion ausgespielt wird.

Alle 21 Landespokalsieger sind direkt für die erste Runde der Pokalsaison 2019/20 qualifiziert und können schon vor der Auslosung am 15. Juni mit einer lukrativen Einnahme planen. In dieser Saison wurden an die Teilnehmer der ersten Runde jeweils 121.000 Euro TV-Prämie ausgeschüttet.

Im Duell zweier Ex-Bundesligisten und Europacup-Teilnehmer empfängt Wuppertal zum Klassiker am Niederrhein den KFC Uerdingen, bei dem unter anderen Kevin Großkreutz, Weltmeister von 2014, aufläuft. Der Krefelder Club, der 1985 den DFB-Pokal gewann, will sich mit einem Triumph endlich wieder erhöhte sportliche Aufmerksamkeit verschaffen. „Das Besondere an einem Finale ist, dass es sich in einer Begegnung entscheidet. Das macht auch die Faszination dieses Wettbewerbs aus“, sagte KFC-Trainer Heiko Vogel.

Der viermalige deutsche Meister 1. FC Kaiserslautern wäre bei einer Niederlage gegen Regionalliga-Absteiger Wormatia Worms erstmals seit der Bundesliga-Gründung 1963 nicht im DFB-Pokal vertreten. „Sicherlich ist das eine Drucksituation“, erklärte FCK-Trainer Sascha Hildmann. „Wir müssen aber positiv bleiben und uns auf unsere Stärken konzentrieren.“ Ihre erste Drittliga-Saison haben die Pfälzer auf einem enttäuschenden neunten Platz beendet.

Neben Wuppertal, Uerdingen, Aachen, Kaiserslautern und Fortuna Köln sind die früheren Bundesligisten Tennis Borussia Berlin, Hansa Rostock, Energie Cottbus, SSV Ulm und der 1. FC Saarbrücken weitere bekannte Namen beim Finaltag. Mit dem TSV Essingen (Verbandsliga Württemberg), dem FSV 1996 Preußen Langensalza (Thüringenliga), dem 1. FC Rielasingen-Arlen (Verbandsliga Südbaden) und dem FSV Salmrohr (Rheinlandliga) hoffen allerdings auch vier sechstklassige Vereine auf den großen Coup.

Wegen der Feierlichkeiten „70 Jahre Grundgesetz“ am Samstag im Karlsruher Schlossgarten wird das Pokalfinale von Baden zwischen dem Karlsruher SC und dem SV Waldhof Mannheim erst am Sonntag (14 Uhr) ausgetragen. Wie einige andere Partien auch steht dieses Match im Fokus der Sicherheitskräfte. „Die Polizei rüstet mächtig auf für das Spiel. Das heißt, sie sieht es als absolutes Hochrisikospiel an“, erklärte Holger Brandenburg, Sicherheitsbeauftragter des KSC. Der Zweitliga-Aufsteiger rechnet mit bis zu 9000 Zuschauern.

2018 war der Finaltag der Amateure von teilweise heftigen Fan-Krawallen überschattet. Mehrere Partien wurden wegen Ausschreitungen unterbrochen. Weil die Sicherheit durch das Zünden von Pyrotechnik nicht gewährleistet werden konnte, fiel nach dem Match Energie Cottbus gegen SV Babelsberg (1:0) die Siegerehrung auf dem Spielfeld aus. Im Bonn wollten Zuschauer beim Spiel Aachen gegen Viktoria Köln den Platz stürmen.

Das Endspiel im Hessenpokal zwischen dem SV Wehen Wiesbaden und dem KSV Baunatal wurde auf den 26. Juni verschoben, weil Drittligist Wehen an der Relegation zur 2. Bundesliga teilnimmt.

(sef/dpa)
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