Keine Spielerrevolte gegen Augenthaler FCN-Boss: Bayer will Jarolim holen

Nürnberg (rpo). Im Falle eines Klassenerhalts will sich Bayer Leverkusen mit dem Tschechen David Jarolim vom Absteiger 1. FC Nürnberg verstärken. Dies bestätigte "Club"-Präsident Michael A. Roth im Interview mit dem "Kölner Express".

<P>Nürnberg (rpo). Im Falle eines Klassenerhalts will sich Bayer Leverkusen mit dem Tschechen David Jarolim vom Absteiger 1. FC Nürnberg verstärken. Dies bestätigte "Club"-Präsident Michael A. Roth im Interview mit dem "Kölner Express".

Vor Wochenfrist hatte Bayer den ehemaligen FCN-Coach Augenthaler als neuen Cheftrainer für Thomas Hörster verpflichtet. Am Samstag gastieren die Rheinländer am letzten Bundesliga-Spieltag bei den Franken und brauchen einen Sieg zum Erhalt der Bundesliga-Zugehörigkeit.

Im Interview machte Roth nochmals deutlich, dass die Trennung von "Auge" am 30. April zu spät erfolgt sei. Von einer Spielerrevolte gegen den Weltmeister von 1990 könne in Nürnberg allerdings keine Rede sein. Roth: "Die Wahrheit ist: Nach der Pleite beim HSV haben die Spieler alleine zusammengesessen. Ich wollte wissen, was da los ist. Also kamen sie zu mir nach Hause. Die haben nicht nur über Augenthaler, sondern über den Tod und Teufel geredet."

Trotzdem erneuerte der millionschwere Teppichgroßhändler seine Kritik an der sportlichen Führung um Augenthaler und Manager Edgar Geenen, der ebenfalls vorzeitig gehen musste. "Vor drei Jahren habe ich das Gespann Edgar Geenen und Klaus Augenthaler geholt. Sie waren verantwortlich für den sportlichen Bereich. Ich habe mich da komplett rausgehalten. Jetzt muss ich sagen: Es waren drei verlorene Jahre. Ich habe ihnen zu große Freiheiten eingeräumt", äußerte Roth.

Nach der Heimniederlage gegen Hertha BSC Berlin habe er Augenthaler gefragt, ob dieser noch die Mannschaft erreiche. "Er sagte: 'Ja, ich schaffe das', obwohl nichts mehr lief. Gar nichts." Der Vereins-Chef ergänzte: "Auge war ratlos. Es hatte keinen Sinn, sich weiter zu quälen. Wir haben uns zusammengesetzt und uns getrennt. Sauber und fair. Wir können uns immer in die Augen sehen."

Zu den Alkoholgerüchten um den siebenmaligen deutschen Meister ("Weißbier-Connection") und angebliche Bestechung der "Club"-Fans sagte Roth: "Diese Sachen kamen nicht von mir. Natürlich hat Auge mal gern ins Weizenbierglas geschaut. Das lag aber daran, dass er total gefrustet war. Dieser Frust hat sich dann auch auf die Mannschaft übertragen. Und das mit den Geschenken: Das ist Schmarrn. "

Zur Freigabe von Augenthaler, der noch bis 2004 in Nürnberg unter Vertrag gestanden hatte, für Leverkusen meinte der "Club"-Chef: "Bayer hat bei uns noch was gut. Sie haben uns damals Paulo Rink gegeben. Der hat uns im letzten Jahr vor dem Abstieg gerettet. Außerdem: Wir haben die Abfindung für Auge gespart, und er hat einen neuen Job. Ich habe mir nichts vorzuwerfen und wünsche Auge alles Gute."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort