Proteste bei Zweitliga-Auftakt Fans pfeifen Eröffnungsshow der DFL nieder
Bochum · Der Graben zwischen Fans und DFB und DFL ist nach wie vor tief. Beim DFB-Pokalfinale gab es ein gellendes Pfeifkonzert gegen die Halbzeitshow von Helene Fischer. Nun machten die Anhänger ihrem Unmut auch beim Eröffnungsspiel der 2. Bundesliga Luft.
Vor dem Spiel zwischen dem VfL Bochum und dem FC St. Pauli hatte die Deutsche Fußball Liga (DFL) eine kurze, eigentlich harmlose Eröffnungsshow organisiert. Die Fahnen der 18 Zweitliga-Vereine wurden durch das Stadion getragen, das Ganze wurde mit Musik untermalt. Unter anderem lief "Highway to Hell" von AC/DC.
Die Show vor dem ersten Anpfiff ist nicht neu, doch die Stimmung ist offenbar gereizt wie nie. Beide Fankurven — und nicht nur die — antworteten mit einem gellenden Pfeifkonzert, viele Anhänger hatten zu diesem Zweck extra Trillerpfeifen mitgebracht. Passend dazu das Plakat in der Bochumer Fankurve: "Wir pfeifen auf eure Show". Ein anderes Spruchband führte die Position der Fans noch deutlicher aus: "Wir wollen keine Show, scheißen auf's Event, wollen einfach Fußball, wie man ihn von klein auf kennt." Während des Spiels gab es immer wieder Gesänge gegen den DFB.
Die Szenen erinnerten an das Pokalfinale zwischen Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt, bei dem der Auftritt von Schlagersängerin Helene Fischer ebenfalls in einem gellenden Pfeifkonzert untergegangen war. Die Fans hatten einfach keine Lust auf einen solchen Showact, der in den USA bei Sportveranstaltungen wie dem Super Bowl zum Programm gehört.
"Das hat beim Pokalfinale nichts zu suchen", sagte Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic danach. Auf die Nachfrage warum dies so sei, antwortete er: "Weil wir Fußball spielen und die wahren Fans des Fußballs haben in der Halbzeitpause keine Lust darauf." Der DFB teilte einen Tag nach dem Spiel mit, man werde die Abläufe analysieren. Möglicherweise steht nach der Reaktion auf die Show in Bochum eine weitere Analyse an.
