Schalke - Bremen 1:0 Werder versinkt in der Bedeutungslosigkeit

Gelsenkirchen (RPO). Nach dem Fehlstart in die Rückrunde und einer turbulenten Woche hat Schalke 04 den Weg aus der Krise gefunden und die sportliche Misere bei Werder Bremen verschärft. Die Königsblauen kamen im "Krisengipfel" gegen den Vizemeister von der Weser durch das Tor von Benedikt Höwedes (48.) zu einem 1:0 (0:0)-Erfolg und stellten damit den Anschluss an die Uefa-Cup-Plätze her.

Bundesliga 08/09, 19. Spieltag: Elf des Tages
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Für die Hanseaten hingegen war die zweite Niederlage im zweiten Spiel der Rückrunde ein erneuter Rückschlag. Eine Woche nach dem 1:2 gegen Arminia Bielefeld dümpelt das Team von Trainer Thomas Schaaf im Mittelfeld der Bundesliga-Tabelle und doht die internationalen ränge aus den Augen zu verlieren.

Bei Schalke 04 schienen die Turbulenzen der vergangenen Woche am Samstag um 17.18 Uhr auf einen Schlag wie verflogen, bei Werder Bremen suchten die Verantwortlichen hingegen verzweifelt nach den Gründen für die sportliche Misere.

Durch Niederlage im Krisengipfel bei den Königsblauen ist der Vizemeister endgültig im Mittelmaß der Bundesliga angekommen. Platz zehn, 26 Punkte und sieben Zähler Rückstand auf die Uefa-Cup-Plätze. "Ich schaue nicht gerne auf die Tabelle", sagte Bremens ratlos wirkender Manager Klaus Allofs.

Auf Schalke knallt es gewöhnlich in solchen Phasen an allen Ecken und Enden, wie nach dem 0:1 in Hannover: Last-Minute-Transfers von Fabian Ernst zu Besiktas Istanbul und Albert Streit zum Hamburger SV, Kritik am Trainer Fred Rutten und vor allem an Manager Andreas Müller, der auch noch Interna aus einem Gespräch mit dem unglücklich Stürmerstar Kevin Kuranyi ausplauderte.

In Bremen sorgten zwar die Eskapaden von Diego und die dauernden Wechselgerüchte um den Brasilianer für etwas Unruhe, aber Trainer Thomas Schaaf scheint trotz einer bislang enttäuschend verlaufenen Saison unantastbar wie einst Otto Rehhagel.

Genau in diesem Punkt brachte sich Allofs aber fast in die Bredouille. "Es ist kein prinzipieller Treueschwur. Es könnte so einen Moment geben, aber nicht in absehbarer Zeit", sagte der Europameister von 1980. Eine solche Aussage bietet reichlich Anlass zu Spekulationen. Deswegen biss sich Allofs auf Nachfrage auch sofort auf die Lippen.

"Das hätte ich lieber nicht gesagt. Meine schon zuvor geäußerte Aussage gilt. Entscheidend ist, wie Thomas Schaaf arbeitet, und daran gibt es keinen Zweifel. Die Mannschaft hat gut gespielt, und das ist auch die Handschrift des Trainers", sagte er.

61.673 Zuschauer in der ausverkauften WM-Arena sahen zwei Mannschaften, die angesichts ihrer Lage übervorsichtig agierten. Die Gastgeber war dazu nervös, Werder machte ohne die rotgesperrten Diego und Claudio Pizarro immerhin das Spiel und hatte auch die besseren Chancen.

"Wir haben einmal nicht aufgepasst und unsere Chancen nicht genutzt, deshalb haben wir unter dem Strich dieses Ergebnis", sagte Schaaf, der zur persönlichen Befindlichkeiten keine Aussagen machte. Die eine Schalker Möglichkeit nutzte U21-Nationalspieler Benedikt Höwedes (48.).

"Ich sehe noch Möglichkeiten, da vorne reinzurutschen", sagte Allofs. Nationalspieler Per Mertesacker antwortete auf die Fragen nach den Aussichten zur Qualifikation für das internationale Geschäft: "Die Lösung ist, dass wir den DFB-Pokal und den Uefa-Cup gewinnen."

Im Uefa-Cup geht es am 18. Februar in der Zwischenrunde gegen den AC Mailand, im DFB-Pokal immerhin zum VfL Wolfsburg. In der Bundesliga will man gegen Borussia Mönchengladbach aber zunächst wieder in die Spur kommen.

Bei den Schalkern hatte man das Gefühl, dass es die Woche vor dem Schlüsselspiel überhaupt nicht gegeben hat. Wie ein ruhender Fels in der Brandung stand Präsident Josef Schnusenberg am gewohnten Platz am Rande der Theke im Presseraum. Es fehlte jedoch Manager Müller.

"Andi möchte sich nach der Kritik der vergangenen Tage mal zurückhalten", erklärte Schnusenberg und ergänzte: "Wenn man in der Verantwortung steht, muss man das aushalten. Selbst wenn das gegen Bremen in die Hose gegangen wäre, bin ich davon überzeugt, dass Müller noch da wäre."

Und Kevin Kuranyi? Der wurde zur zweiten Halbzeit eingewechselt. "Ich hatte keine Angst", antwortete er auf die Frage, wie er nach seinen Äußerungen den Gang in die Arena empfunden habe. Über seine Zukunft sagte er nichts.

Für einen Wermutstropfen sorgte am späten Samstagabend die Nachricht vom Mittehandbruch von Kapitän Marcelo Bordon. Der Brasilianer wurde bereits operiert. Wie lange er ausfallen wird, steht noch nicht fest.

Neben Neuer ragte bei den Gastgebern Torschütze Höwedes heraus, bei den Bremern wusste der kämpferisch überzeugende Torsten Frings zu gefallen.

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