Alarmstufe Rot bei Königsblau Schalker Charaktertest gegen Paderborn

Nach den Rauswürfen von Kevin-Prince Boateng und Sidney Sam steht Schalke 04 am Samstag gegen Aufsteiger SC Paderborn unter besonderer Beobachtung.

 Welche Reaktion zeigt Schalke gegen Paderborn?

Welche Reaktion zeigt Schalke gegen Paderborn?

Foto: afp, vel

Alarmstufe Rot bei Königsblau: Nach den spektakulären Rauswürfen von Kevin-Prince Boateng und Sidney Sam stehen bei Schalke 04 auch Trainer Roberto di Matteo und Manager Horst Heldt vor einer ungewissen Zukunft.

Nach einer überaus turbulenten Woche in Gelsenkirchen würde eine weitere Pleite gegen Aufsteiger SC Paderborn am Samstag (15.30 Uhr/im Live-Ticker) beim einstigen Champions-League-Anwärter das Fass zum Überlaufen bringen und möglicherweise mit Blick auf die kommende Saison weitere personelle Konsequenzen zur Folge haben. Der Manager und der Coach wären bei einem weiteren Absturz kaum noch zu halten.

"Es geht bei uns ums Kollektiv, nicht um persönliche Interessen", stellte Di Matteo aber drei Tage nach dem Paukenschlag am Donnerstag fest und forderte vehement drei Punkte von seiner Mannschaft: "Gewinnen, gewinnen, gewinnen. Es war eine schwierige Woche für uns, aber gegen Paderborn zählt nur ein Sieg." Schließlich soll die Qualifikation für die Europa League am Ende einer verkorksten Saison als Trostpflaster herhalten.

Der Schalke-Coach bestätigte, dass er die drastische Maßnahme zu Wochenbeginn mitgetragen habe: "Es war eine gemeinsame Entscheidung." Heldt glaubt unterdessen, dass dieser Schuss vor den Bug positive Wirkung zeigt: "Die Mannschaft hat sehr konzentriert gearbeitet und gut zugehört. Das haben wir wahrgenommen."

Nach nur zwei Siegen aus den vergangenen zwölf Partien ist der Dritte der Vorsaison mit nur zwei Zählern Vorsprung auf den Erzrivalen Borussia Dortmund auf Platz sechs abgestürzt. Dass der ehemals Tabellenletzte BVB am Ende noch Schalke aus den Europacup-Träumen reißt, ist der Albtraum aller Schalker und bereitet auch Klubchef Clemens Tönnies schlaflose Nächte.

"Meine Sorge ist groß, dass wir scheitern könnten", sagte Tönnies: "Das wäre genauso ein Desaster, wie wenn der BVB am Saisonende vor uns stehen würde." Um den Worst Case zu vermeiden, sind die Schalker zunächst mal im Charaktertest gegen Paderborn gefordert. Auf die Unterstützung ihrer Fans dürfen die Gastgeber dabei zumindest bis zur Pause nicht bauen.

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Die Schalke-Anhänger haben für die erste Hälfte einen stillen Protest angekündigt. "Diesen Umstand, in den wir uns selbst hineingebracht haben, da müssen wir jetzt einen Stahlhelm aufziehen und da durchgehen. Wir wissen, dass das Publikum jetzt nicht hinter uns steht, dafür haben wir absolutes Verständnis, und wir können es nur durch Leistung zurückgewinnen", sagte Heldt. Der Protest richtet sich offensichtlich auch gegen Tönnies. In einem von mehr als 50 Fanklubs unterschriebenen Brief heißt es vieldeutig, dass der Fisch vom Kopf her stinke.

Tönnies hatte zuletzt Di Matteo eine Jobgarantie gegeben. "Er beurteilt die Arbeit, die ich leiste. Wir haben eine verkorkste Saison, haben aber rosige Aussichten für die Zukunft", sagte dazu Di Matteo, der sich offenbar um seine Zukunft auf Schalke keine Sorgen macht.

Ach Heldt betonte, dass er trotz der aktuellen Kritik an seiner Person nach wie vor "auch viel Zuspruch" erhalte. Unter anderem habe er auch die Kapitel Boateng und Sam ordentlich beendet, weshalb er keine von der Spielergewerkschaft VdV empfohlenen Klagen der beiden aussortierten Profis befürchtet: "Wir haben das alles sauber mit den Spielern und ihren Agenturen geklärt."

(sid)
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