Seit 2001 Meister der Herzen Als ein TV-Reporter Schalke zum Meister machte

Düsseldorf · Wer weiß es noch? Nur eine Niederlage der Bayern beim Hamburger SV bei einem gleichzeitigen Schalker Sieg hätte die Königsblauen zum Meister gemacht. Doch es kam anders. Der 19. Mai wird auf ewig der ultimative Albtraum aller Schalker Anhänger bleiben

 Der ehemalige Sky-Reporter Rolf Fuhrmann.

Der ehemalige Sky-Reporter Rolf Fuhrmann.

Foto: imago sportfotodienst

Im vergangenen Jahr beendete Rolf Fuhrmann seine Karriere als Field-Reporter beim Sender Sky. Seit 1992 hatte er auf den Fußballplätzen der Nation gestanden und Aussagen von Bundesligaspielern in die Wohnzimmer transportiert. Er war und ist beliebt ob seiner lockeren Art. Nur in Gelsenkirchen hat er mit Vorbehalten zu kämpfen. Das hängt einzig und allein mit dem Saisonfinale 2001 zusammen. Dieser 19. Mai wird auf ewig der ultimative Albtraum aller Schalker Anhänger bleiben – und Rolf Fuhrmann hat daran einen Anteil.

Der heute 69-Jährige war eingeteilt, um aus dem Schalker Parkstadion vom Spiel der Gelsenkirchener gegen Unterhaching zu berichten. Parallel spielte der FC Bayern beim Hamburger SV. Nur eine Niederlage der Bayern beim HSV bei einem gleichzeitigen Schalker Sieg hätte die Königsblauen zum Meister gemacht. Schalke siegte 5:3 und in Hamburg stand es 0:0 – bis zur 90. Minute. Dann schoss Sergej Barbarez das 1:0 für den HSV. In Gelsenkirchen war das Spiel aus, die Fans stürmten den Platz, wussten von der Hamburger Führung. Doch in einer Zeit ohne Smartphones war unklar, ob in Hamburg noch gespielt wird. 

Fuhrmann sollte aber auf Sendung gehen. „Ich habe im Übertragungswagen nachgefragt, ob das Bayern-Spiel schon abgepfiffen sei, bekam aber keine Antwort. Um mich herum feierten die Fans wie verrückt, ein Feuerwerk ging los, ich hatte keinen Monitor mehr vor mir. ‚Das Spiel in Hamburg ist aus’, hieß es überall." Dann ging der Reporter live auf Sendung. „Es ist zu Ende in Hamburg. Schalke ist Meister", sagte er und in diesem Augenblick wurde Fuhrmann zum Überbringer der falschen Nachricht. Alle Schalker Spieler lagen sich in den Armen.

Doch dann ging die Videoleinwand an und dort sahen die Fans, wie Patrik Andersson doch noch Bayern zum Meister machte. „Heute können wir alle darüber lachen“, sagte Fuhrmann zuletzt.

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