Bundesliga 15/16 Diese Profis wollen die Vereine noch loswerden
Früher waren sie Hoffnungsträger, heute sollen sie nur noch weg: So mancher Bundesligist will seine Altlasten loswerden. Die Zeit drängt. Es geht um viel Geld und den Hausfrieden.
KEVIN-PRINCE BOATENG (28, Schalke 04)
Aufsichtsratschef Clemens Tönnies pries Kevin-Prince Boateng bei seiner Verpflichtung im Sommer 2013 als "Leuchtturm" für die Mannschaft. Heute wollen die Schalker den früheren Star des AC Mailand nur noch loswerden. Ein Wechsel zu Sporting Lissabon scheiterte offiziell an Vermarktungsfragen. Nun könnte es in die Wüste gehen. Trauriger Höhepunkt: Im Mai wurde der ghanaische Nationalspieler zusammen mit Sidney Sam freigestellt. Auch Verteidiger Felipe Santana würden die Schalker gerne noch abgeben.
VEDAD IBISEVIC (30, VfB Stuttgart)
Im Sommer 2014 frischten Vedad Ibisevic und der VfB Stuttgart ihre Partnerschaft bis zum 30. Juni 2017 auf. Den Großverdiener würde der klamme VfB nun gerne von der Lohnliste streichen - genauso wie Mohammed Abdellaoue. Sowohl Ibisevic, der beim furiosen Testspielsieg gegen Manchester City am Samstag nur in Zivil unterwegs war, als auch der Norweger dürfen sich neue Vereine suchen. China wird immer mal wieder als neue Destination für Ibisevic genannt. Sein Führungstor am 29. Januar 2014 beim 1:2 gegen den FC Bayern München dürfte sein letztes Bundesligator für den VfB gewesen sein.
RONNY (29, Hertha BSC)
Herrliche Pässe, wuchtige Schüsse - die Vorzüge des brasilianischen Linksfußes wiegen seine Nachteile nach Ansicht der Hertha-Bosse nicht mehr auf. Für das laufintensive Spiel in der deutschen Eliteklasse ist der Fußball-Feingeist nicht immer bissig genug gewesen. Nach fünf Jahren in der Hauptstadt hätte die Hertha nichts gegen eine Luftveränderung des Spielmachers - trotz Vertrags bis 2017. Al-Wahda aus Abu Dhabi soll Interesse haben.
GONZALO JARA (29, Mainz 05)
Ein chilenischer WM-Teilnehmer für Mainz 05? Im Sommer 2014 war es soweit. Gonzalo Jara trat seinen Dienst an - und erfreut sich mittlerweile nicht mehr allerhöchster Beliebtheit. Bei der Copa América griff er seinem Gegenspieler Edinson Cavani aus Uruguay an den Hintern und provozierte damit einen Platzverweis des Pariser Stürmerstars. "Ich hasse nichts mehr als Theatralik", schimpfte Manager Christian Heidel danach. Aber auch in diesem Fall gilt: Beide Parteien haben einmal den Vertrag unterzeichnet.
ARTJOMS RUDNEVS (27, Hamburger SV)
Der Lette war vor drei Jahren als Nachfolger von Mladen Petric gedacht gewesen. Doch an die Treffsicherheit seines Vorgängers reichte Artjoms Rudnevs nie heran. Während seiner Ausleihe zu Hannover 96 konnte er sich für eine Weiterbeschäftigung auch nicht empfehlen. Nun zählt er etwa neben Petr Jiracek zu den Streichkandidaten von Peter Knäbel, die bestenfalls noch ein wenig Ablöse einbringen könnten. Der Sportdirektor bewies in diesem Sommer aber schon Geschick bei der Kaderentschlackung. Rudnevs selbst will aber bleiben.