20. Saison Champions League Iker Casillas schreibt auf Schalke Geschichte

Gelsenkirchen · Iker Casillas hat am 15. September 1999 sein erstes Spiel in der Champions League gemacht. Seitdem war er jede Saison dabei. Am Dienstag beginnt auf Schalke das nächste Kapitel.

 Iker Casillas bei der Pressekonferenz vor dem Schalke-Spiel.

Iker Casillas bei der Pressekonferenz vor dem Schalke-Spiel.

Foto: dpa/Guido Kirchner

Iker Casillas muss nicht lange überlegen. "In Piräus gegen Olympiakos - ich erinnere mich noch genau", sagt der Torhüter, der ein weiteres Kapital Fußball-Geschichte schreibt. Damals, vor fast genau 19 Jahren, stand er als 18-Jähriger bei Real Madrid zwischen den Pfosten. Das 3:3 in Griechenland war zwar kein optimaler Start, aber der Beginn einer rekordträchtigen Karriere. Als erster Spieler geht Casillas in seine 20. Saison in der Champions League.

"Die Zeit vergeht sehr schnell im Fußball", sagt der 37-Jährige, der nach 16 Jahren bei den Königlichen seit 2015 das Tor des portugiesischen Meisters FC Porto hütet: "Wir alle haben unsere Träume, die wir uns in der Champions League erfüllen wollen."

Den Traum vom wichtigsten Titel im Klubfußball hatte sich Casillas schon in seiner ersten Profisaison erfüllt. Mit 19 Jahren und vier Tagen gewann er am 24. Mai 2000 mit dem 3:0 im Finale gegen den FC Valencia als bis heute jüngster Torhüter die Champions League. Es folgten die Triumphe 2002 und 2014. Mit Spaniens Nationalmannschaft dominierte der "heilige Iker" zwischen 2008 und 2012 den Weltfußball - mit einem WM- und zwei EM-Titeln.

"Wenn ich zurückblicke, bin ich glücklich über das, was ich erleben durfte", sagt Casillas, der am Dienstagabend mit Porto beim deutschen Vizemeister Schalke 04 (21.00 Uhr/DAZN) antritt. Neben 19 Klubtiteln schmücken zahlreiche persönliche Auszeichnungen seine einzigartige Karriere. Alleine fünfmal wurde er zum Welttorhüter gewählt - zwischen 2008 und 2012 war er die unumstrittene Nummer eins in der Fußball-Welt.

"Er ist für viele Menschen ein absolutes Vorbild, auch für mich", sagt Schalkes Keeper Ralf Fährmann, "er ist ein Torwart, der den Fußball geprägt hat." Der Kapitän der Königsblauen kündigte an, nach dem Spiel sein Trikot mit Casillas tauschen zu wollen. "Es macht mich stolz, wenn er so von mir spricht", entgegnete der Spanier, den die Sporttageszeitung Marca "Mr. Champions" taufte.

So beeindruckend die Rekorde auch sind, mit der spanischen Nationalmannschaft, Real Madrid, in der Champions League - nur in Erinnerungen schwelgen will der ewige Iker noch nicht. Seinen Vertrag in Porto verlängerte er nach einigem Hin und Her im Frühling um ein weiteres Jahr. In der Champions League will er noch einmal glänzen, in Portugal noch einen weiteren Meistertitel holen.

Und dann? "Ich habe keine zehn Jahre im Fußball mehr. Ich glaube nicht, dass ich spielen kann, bis ich 47 bin", sagte er jüngst in einem AS-Interview: "Als ich 17 war, dachte ich, ich würde spielen, bis ich 27 bin, und dann dachte ich, dass ich bis 32 weitermache. Jetzt bin ich näher am Karriereende, also muss ich die Zeit genießen."

(sid/sef)
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