Druck auf Schalke-Manager wächst Heldt: Letzte Chance Di Matteo

Gelsenkirchen · Der neue Trainer Roberto Di Matteo leitete am Donnerstag erstmals das Training bei Schalke 04. Der Italo-Schweizer ist wohl auch die letzte Chance von Sportvorstand Horst Heldt.

 Unter Druck: Horst Heldt

Unter Druck: Horst Heldt

Foto: dpa, pst jai pkw_A nic

Als Roberto Di Matteo am Donnerstag seine erste Übungseinheit leitete, schaute Horst Heldt ganz genau hin. Denn das Schicksal des Sportvorstandes des Bundesligisten Schalke 04 dürfte mit dem des neuen Trainers eng verknüpft sein. Felix Magath, Ralf Rangnick, Huub Stevens, Jens Keller - seit seinem Amtsantritt bei den Königsblauen im Juli 2010 hat Heldt schon mit vier Trainern zusammengearbeitet. Sollte auch Di Matteo im schwierigen Schalker Umfeld scheitern, wäre es auch eine persönliche Niederlage für Heldt. Der 44-Jährige steht gewaltig unter Druck.

Heldt betonte zwar nach Kellers Freistellung, dass "in meiner Zeit auf Schalke wir sowohl mit Huub Stevens als auch mit Jens Keller die gesteckten Ziele erreicht haben", doch die Kritik an seiner Person wächst. Er werde sich dieser Kritik stellen, versicherte Heldt.

Fehleinkäufe werden Heldt ebenso vorgeworfen wie ein unglücklicher Umgang mit der Personalie Keller, der seit Beginn seiner Arbeit im Dezember 2012 trotz zwischenzeitlicher Erfolge ständig in der Kritik stand. Das Ende seiner Arbeit bei Schalke hatte zudem einen faden Beigeschmack. Während Keller am Sonntagabend bei Sky90 noch über seine Zukunft bei den Königsblauen plauderte, hatte Heldt mit seinem Nachfolger Di Matteo in London bereits Einigung über einen Vertrag bis Juni 2017 erzielt. Keller erfuhr erst am Montagabend von seiner Freistellung.

Der Italo-Schweizer Di Matteo muss nun die Schalker Mannschaft schnell auf Kurs bringen. Das Team zeigte zuletzt keine Konstanz. Es gilt als launisch, als unberechenbar. Optimal scheint der Kader, für den Heldt mitverantwortlich ist, nicht zusammengestellt. Nachbesserungen in der Winterpause schloss Heldt daher nicht aus. "Jetzt ist jeder einzelne Spieler gefordert", sagte Heldt nach dem Trainerwechsel und nahm damit die Mannschaft in die Pflicht.

Die Fans erwarten Erfolge. Der Titelhunger auf Schalke ist groß, trotz des Pokalsiegs 2011 richteten sich zuletzt einige neidische Blicke auf den großen Revierrivalen Borussia Dortmund.

Mit Keller ist nun ein Prellbock weg. Sollte sich keine Besserung einstellen, wird die Kritik an Heldt weiter wachsen. Dieser fordert nun "Stabilität" und setzt dabei großes Vertrauen in Di Matteo, der einen neuen Co- und Torwart-Trainer mitbringen durfte. Auch einen neuen Mannschaftsarzt wird es auf Schalke geben. Der Sportvorstand ist weiterhin der Alte. Doch er braucht Erfolge. Dringend.

(sid)
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