Hertha ist U19-Meister Dardai freut sich auf "Goldene Generation"

Hertha BSC feierte gegen Schalke 04 den ersten Meistertitel in der U19. Viele Talente aus dem Team könnten irgendwann den Stamm der Profimannschaft stellen.

 Hertha-Trainer Pal Dardai.

Hertha-Trainer Pal Dardai.

Foto: dpa, rhi jai

Wie der größte Fan verfolgte Pal Dardai auf der Tribüne das Finale der deutschen A-Jugend-Meisterschaft. Der Cheftrainer von Hertha BSC reckte die Fäuste, er herzte seine mitfiebernde Frau und blickte stolz auf seinen Sohn. Palko Dardai (19) ist Teil von Herthas "Goldener Generation", die mit dem 3:1 (2:0)-Finalsieg gegen Schalke 04 am Sonntag in Oberhausen bewies: Dieser 1999er Jahrgang ist Herthas Versprechen für die Zukunft.

"Ich bin Fan von dieser Mannschaft. Vier, fünf Jungs von denen haben schon bei mir im Garten Fußball gespielt, sie sind quasi bei uns aufgewachsen", sagte Dardai senior. Nicht nur das: Dardai hat den Jahrgang selbst eineinhalb Jahre trainiert, ehe er zum Coach der Berliner Profimannschaft befördert wurde. Schon damals hatte er dem Team eine rosige Zukunft prophezeit.

Fünf A-Jugendliche haben den Sprung zu den Profis bereits geschafft: Palko Dardai, Mittelfeld-Stratege Arne Maier, Abwehrchef Florian Baak, Torwart Dennis Smarsch und Julius Kade. Torjäger Muhammed Kiprit und U19-Kapitän Florian Krebs, der gegen Schalke einen herrlichen Freistoßtreffer zum 2:0 erzielte, stehen als nächste Youngster vor dem Sprung zu den "Großen".

"So einen Jahrgang hat man nicht alle Tage", schwärmt auch Manager Michael Preetz. Herthas "Goldene Generation" ist für den Klub in vielerlei Hinsicht Gold wert. Sportlich könnten die Toptalente irgendwann für relativ kleines Geld den Stamm des Teams bilden. Ganz nebenbei liefern sie dem Klub, der sich so sehr nach einem frischeren Image und einer größeren Fanbindung sehnt, den Schlüssel für mehr Identifikation. Denn fast alle A-Jugend-Meister kommen aus Berlin und Umgebung.

"Das ist unser Weg", sagt U19-Trainer Michael Hartmann: "Wir haben nicht die großen finanziellen Möglichkeiten. Umso schöner ist es, wenn wir es schaffen, dass der eine oder andere nachher im Olympiastadion spielt."

Für Arne Maier ist dies fast schon Alltag, der 19-Jährige hat bereits 17 Bundesligaspiele und drei Partien in der Europa League absolviert. Der Junioren-Nationalspieler ragt aus der Reihe der hochveranlagten Hertha-Bubis noch mal heraus. Physis, Technik, Übersicht - Maiers Gesamtpaket ist für seine Altersklasse überragend. Deswegen beeilte sich Hertha auch, den Vertrag mit ihm langfristig bis 2022 zu verlängern.

Maier soll die Berliner Rasselbande irgendwann im zentralen Mittelfeld anführen. So ist zumindest der Plan. Es bleibt abzuwarten, was passiert, wenn größere Klubs irgendwann mit den Geldscheinen wedeln. Der gemeinsam errungene Meistertitel in der A-Jugend dürfte die Talente aber noch stärker an Hertha binden.

(SID)
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