Schalke setzt Pleitenserie fort Noch fünf Spiele bis zum Tasmania-Rekord

Gelsenkirchen · Die Negativserie des FC Schalke 04 in der Bundesliga hält an. Gegen Bayer Leverkusen setzt es die nächste Niederlage. Es ist für das Schlusslicht das 26. Liga-Spiel hintereinander ohne Sieg. Der Negativrekord von Tasmania Berlin wackelt.

 Schalkes Ozan Kabak (r) und Schalkes Benjamin Stambouli stehen auf dem Platz.

Schalkes Ozan Kabak (r) und Schalkes Benjamin Stambouli stehen auf dem Platz.

Foto: dpa/Guido Kirchner

Noch fünf Spiele bis zum ungeliebten Rekord - und Trainer Manuel Baum war sichtlich angefressen: Die trotz eines beherzten Auftritts einmal mehr geschlagenen Fußball-Profis des FC Schalke 04 schlichen nach dem 26. Bundesliga-Spiel ohne Sieg in Serie geknickt vom Platz. Das 0:3 (0:1) am Sonntagabend gegen den neuen Tabellenzweiten Bayer 04 Leverkusen war symptomatisch für das Schlusslicht - kein Tor, kein Glück, keine Punkte. Damit rücken die mitten im Abstiegskampf steckenden Schalker immer näher an den Negativrekord von Tasmania Berlin heran. Der Club aus der Hauptstadt hatte in der Saison 1965/66 insgesamt 31 Spiele in Serie nicht gewonnen.

Ein umstrittenes Eigentor von Malick Thiaw (10.) leitete die Niederlage ein. Julian Baumgartlinger (67.) erhöhte in der 67. Minute auf 2:0 für Leverkusen. Den möglichen Anschlusstreffer vergab Steven Skrzybski, der in der 72. Minute mit einem Foulelfmeter an Lukas Hradecky scheiterte. Patrik Schick (78.) sorgte mit dem 3:0 für die Entscheidung.

Bundesliga 20/21: FC Schalke -04 gegen Bayer 04 Leverkusen - die Bilder des Spiels
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Manuel Baum schimpfte nach dem Spiel über die Fehler seiner Spieler, die allen kämpferischen Einsatz zunichte machten. „Dann kriegen wir zwei Standard-Tore, beim dritten Tor verlieren wir den Ball und selber machen wir unsere Dinger nicht rein - das ist genau der Tenor, den wir in der Kabine haben: Wir sind so sauer auf uns, dass wir es im Moment einfach nicht hinkriegen, das, was wir an Energie und Leistung aufwenden, in Punkte ummünzen“, wetterte der Trainer.

„Es ist für uns alle scheiße, egal ob jung oder alt. Wir haben die Situation jetzt schon länger“, sagte Thiaw mit harten Worten. Aufgeben aber kommt für ihn nicht in Frage. „Jetzt müssen wir einfach Männer sein und Eier haben. Jetzt müssen wir punkten - jetzt oder nie“, fügte der Finne mit Blick auf die kommenden Spiele an.

Vor dem Spiel hatten Schalker Ultras rund um die Arena einige Banner aufgehängt. Die Kritik richtete sich - anders als zuletzt - aber nicht gegen die Mannschaft, sondern gegen den Vorstand um Alexander Jobst. Auf einem hieß es: „9 Jahre Teil des Vorstands bedeutet Teil des Problems statt der Lösung. Wann ziehst du endlich persönliche Konsequenzen?“

Die von Erfolglosigkeit gebeutelten Schalker waren im Spiel gegen die erwiesen spielfreudigen Leverkusener nicht zu beneiden. Neben acht Feldspielern fehlten die verletzten Torhüter Frederik Rönnow und Ralf Fährmann. So kam der 35-jährige dritte Torhüter Michael Langer zu seinem ersten Pflichtspiel-Einsatz für die Königsblauen - und machte seine Sache gut. „Wer im Kader einer Bundesliga-Mannschaft ist, der hat natürlich die Qualität, Bundesliga zu spielen“, sagte Trainer Manuel Baum im TV-Sender Sky.

Der Ersatzmann war machtlos beim Führungstreffer beim ersten Gegentor. Nach einer Ecke von Bailey wurde Thiaw vom Leverkusener Aleksandar Dragovic hart bedrängt und drückte den Ball mit Kopf und Schulter ins eigene Tor.

Gegen die vor alle Kampfkraft aufbietenden Schalker waren die Gäste spielerisch um Längen besser - trotz des kurzfristigen Ausfalls von Kerem Demirbay. Der Mittelfeldspieler wurde am Freitag positiv auf das Coronavirus getestet. Die einzige Möglichkeit der Gastgeber nutzte Nassim Boujalleb für einen Treffer, der jedoch wegen Abseitsstellung von Passgeber Mark Uth aberkannt wurde (32.).

In der 67. Minute war Langer dann erneut geschlagen. Nachdem er kurz zuvor noch einen Schuss von Julian Baumgartlinger abgewehrt hatte, köpfte der Mittelfeldspieler nach einer Ecke den Ball zum 2:0 ins Netz. In der 72. Minute hatte Schalke die große Chance zum Anschluss. Doch Skrzybski verschoss den an Suat Serdar verwirkten Foulelfmeter. Sechs Minute später entschied Schick mit dem 3:0 die Partie.

(old/dpa)
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