Bundesliga Keller oder Schaaf? Verwirrung auf Schalke hält an

Gelsenkirchen · Die Posse um die Zukunft des Schalker Trainer Jens Keller nimmt immer neue Wendungen. Der Aufsichtsrat dementiert zwar eine Enigung mit dem möglichen Nachfolger Thomas Schaaf, die Lage bleibt dennoch verwirrend.

 Jens Kellers Zukunft auf Schalke bleibt ungewiss.

Jens Kellers Zukunft auf Schalke bleibt ungewiss.

Foto: afp, NORBERT SCHMIDT

Clemens Tönnies trat energisch auf die Bremse. Die Spekulationen um die Zukunft von Trainer Jens Keller bei Schalke 04 hatten soeben ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht, da nahm der Aufsichtsratsboss des Fußball-Bundesligisten der Sache den Schwung. "Es gibt nichts Neues. Ich weiß nicht, woher diese Informationen stammen", sagte der 57-Jährige am Dienstag dem SID. Den Meldungen über eine unmittelbar bevorstehende Einigung mit Trainer Thomas Schaaf widersprach er damit, die Verwirrung dürfte jedoch kaum enden.

Denn die Aufsichtsratssitzung des Fußball-Bundesligisten am Montag hatte zuvor dafür gesorgt, dass sich die Meldungen überschlugen - und in völlig unterschiedliche Richtungen liefen. Wie derwesten.de vermeldete, wollen die Könisgblauen ihrem umstrittenen Coach auch nach der Winterpause das Vertrauen schenken, trotz aller Aufregung soll Keller demnach die Mannschaft zumindest bis zum Ende der Spielzeit führen. Dieser Beschluss sei nach der Tagung durchgesickert.

Zeitgleich berief sich die Bild-Zeitung auf gegenläufige Informationen. Das Blatt berichtete von einer bevorstehenden Einigung mit Schaaf, dem langjährigen Bremer Trainer sollte ein Vertrag für dreieinhalb Jahre vorliegen. Dieser sei schon ab Winter gültig, einzig die Unterschrift des 52-Jährigen fehle noch. Zuvor hatten auch die Ruhr Nachrichten vom Schalker Interesse berichtet, Schaaf schon im Winter zu den Königsblauen zu lotsen.

Noch am Dienstagmittag vollzog die Bild-Zeitung allerdings eine Kehrtwende: Keller bleibe auch im neuen Jahr zunächst Trainer, Schaaf sei für den Sommer dann ein Kandidat unter vielen.

Tönnies beharrte am Dienstag nun erneut darauf, dass eine Entscheidung frühestens nach dem letzten Spiel des Jahres beim 1. FC Nürnberg am Samstag (18.30 Uhr/Live-Ticker) verkündet werde. "Wir werden uns wie geplant nach dem Spiel in Nürnberg beraten und eine Entscheidung fällen", sagte Tönnies.

Keller hat das Amt des Schalker Chef-Trainers nun seit einem Jahr inne, trotz des Erreichens des Champions-League-Achtelfinales gegen Real Madrid ist der frühere Verteidiger umstritten. Auch beim mühsamen 2:0-Sieg gegen Abstiegskandidat Freiburg am Sonntag lieferte sein Team kaum Argumente für eine Weiterbeschäftigung - und schon wenige Stunden später tauchten die ersten Meldungen darüber auf, dass sich Sportvorstand Horst Heldt mit Schaaf auf ein Engagement ab Jahresbeginn geeinigt habe.

Der bei Werder beurlaubte Schaaf besitzt noch einen Vertrag an der Weser, und es überrascht nicht, dass die Bremer gerne verhandeln wollen. "Ich gehe davon aus, dass man Kontakt mit uns aufnimmt, wenn die Sache auf Schalke entschieden ist. Wir sind gesprächsbereit", sagte Klaus Filbry, Vorsitzender der Geschäftsführung, dem Weser-Kurier.

(sid)
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