Schalker Co-Trainer am Kopf getroffen Suche nach Feuerzeug-Werfer läuft

Gelsenkirchen · Köln beendet die Negativserie auf Schalke nach 21 Jahren. Die erste Bundesliga-Heimpleite der Saison wird von einem skandalösen Feuerzeugwurf überschattet, Schalkes Co-Trainer Hübscher wird am Kopf verletzt. Die Suche nach dem Täter läuft.

FC Schalke 04: Sven Hübscher von Feuerzeug am Kopf getroffen
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Schalker Co-Trainer von Feuerzeug am Kopf getroffen

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In der turbulenten Schlussphase brach Schalkes Co-Trainer Sven Hübscher plötzlich am Spielfeldrand zusammen und musste mit einer blutenden Platzwunde am Kopf vom Platz geführt werden. Selbst die erste Heimniederlage der Saison gegen den 1. FC Köln trat beim Revierklub angesichts des skandalösen Feuerzeugwurfes von den Zuschauerrängen vorübergehend in den Hintergrund. "Die Wunde musste genäht werden. Das ist nicht akzeptabel", echauffierte sich Manager Horst Heldt nach dem 1:2 (0:0) am Samstag. Der Sportvorstand des FC Schalke 04 hofft, dass der Täter anhand von Videoaufzeichnungen und Zeugenberichten ermittelt werden kann. "Das ist ein Unding, da riskiert jemand die Gesundheit..."

In den 90 Minuten zuvor hatte das Team von Roberto Di Matteo schon schmerzhafte sportliche Blessuren davon getragen. Drei Tage nach dem umjubelten Einzug ins Achtelfinale der Champions League in Maribor war die Ernüchterung groß. Nach überlegener erster Hälfte, in der die Königsblauen Chancen von Klaas-Jan Huntelaar, Eric Maxim Choupo-Moting und Max Meyer nicht nutzen konnten, schwanden die Kräfte — und der auswärtsstarke Aufsteiger schlug eiskalt zu. Anthony Ujah (47.) und Matthias Lehmann (67.) per Foulelfmeter machten den ersten FC-Sieg auf Schalke seit über 21 Jahren perfekt. Das Anschlusstor durch den eingewechselten Leroy Sané (85.) kam zu spät.

"Sensation, dass wir hier gewinnen"

"Das war ein ordentliches Spiel von uns. In der Pause haben wir gesagt, dass wir offensiver verteidigen möchten. Das frühe Tor hat uns natürlich in die Karten gespielt", bilanzierte Kölns Trainer Peter Stöger. Yannick Gerhardt, der dem fleißigen Ujah das 1:0 aufgelegt hatte, sprach sogar von einer "Sensation, dass wir hier gewinnen konnten". Während sich die spielerisch limitierten, aber disziplinierten Rheinländer mit dem vierten Auswärtssieg im Mittelfeld stabilisierten, war es für Schalke nach zuletzt drei Siegen im Kampf um die Europapokalplätze ein herber Rückschlag.

Der personell gebeutelte Revierklub sehnt nach den Anstrengungen der vergangenen Wochen die Weihnachtspause herbei. Di Matteo ließ bei der Beurteilung der Leistung daher Milde walten. "Das dritte Spiel in sieben Tagen ist immer das Schwierigste. Vielleicht hat uns am Ende etwas die Spritzigkeit gefehlt", befand der italienische Coach. "Ich kann meiner Mannschaft in Sachen Lauf- und Kampfbereitschaft aber keinen Vorwurf machen. Wir müssen schnell wieder unsere Kräfte sammeln und in den beiden verbleibenden Spielen bis zur Winterpause möglichst viele Punkte sammeln."

Heldt sieht es ähnlich. "Unsere Kraft und die Ideen haben am Ende nachgelassen. Es war das dritte Spiel in einer Woche. Da werden die Beine schwer, das merkt man an den Abschlüssen", meinte der Manager. Benedikt Höwedes, der beim 0:1 schlecht aussah und zudem den Elfmeter durch einen Zupfer am Trikot von Pawel Olkowski verursachte, nahm Heldt von der Kritik aus. "Benni war in den letzten Wochen überragend. Wir gewinnen und verlieren zusammen."

Viel Zeil zum Durchatmen und Regenerieren bleibt nicht. An diesem Montag (12 Uhr/Live-Blog) bekommt Schalke in Nyon den Achtelfinal-Gegner zugelost, am Mittwoch und Samstag stehen beim SC Paderborn und daheim gegen den Hamburger SV die letzten Hinrunden-Aufgaben an. Da soll der Ausrutscher gegen Köln wieder wettgemacht werden. "Die letzten zwei Spiele wollen wir noch erfolgreich bestreiten. Diese Niederlage wirft uns sich um", behauptete Torhüter Ralf Fährmann. Und auch Co-Trainer Hübscher ist dann sicher wieder auf den Beinen.

(dpa)
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