"Steht auf, wenn ihr Menschen seid" Schalke setzt starkes Zeichen für Flüchtlinge
Gelsenkirchen · Bundesligist FC Schalke 04 hat sich in die Flüchtlingsdebatte eingeschaltet und in einem Video deutlich Stellung bezogen. "Steht auf, wenn ihr Menschen seid", lautet die Botschaft. In dem Video sind alle Spielern, Verantwortliche und Mitarbeiter vertreten.
Das Video beginnt mit einer Brandrede von Schalke-Legende Gerald Asamoah. Wenn man als Spieler auf dem Platz beleidigt und ausgebuht werde, ist das nach 90 Minuten wieder vergessen, erzählt der Ex-Nationalspieler, der in diesem Sommer seine Karriere beendet hat. Dann allerdings denkt Asamoah an diejenigen, für die das Spiel nicht nach 90 Minuten zu Ende ist. "Die Leute sitzen in einem Flüchtlingsheim und um sie herum stehen 1000 Leute und wollen an sie ran. Und das geht bei denen jeden Tag so", sagt ein sichtlich aufgebrachter Asamoah.
"Ich will keinen bekehren, jeder soll seine Meinung behalten. Aber wenn man einmal nachdenkt, sollte man sich fragen, ob es richtig ist was man denkt oder tut", sagt der 36-Jährige weiter. Es folgt ein flammender politischer Appell: "Wenn alle Leute Zivilcourage zeigen, wenn sie darüber reden und sagen: 'So geht es nicht!', dann erreicht man sehr viel. Wir müssen ein Zeichen setzen. Das heißt: Wir müssen aufstehen."
Bei diesen Worten steht Asamoah gemeinsam mit Hans Sarpei vor der versammelten Schalker Belegschaft, verschränkt die Arme. Untermalt ist das Ganze mit dramatischer Musik. "Steht auf, wenn ihr Schalker seid", sagt Asamoah. Und dann: "Steht auf, wenn ihr Menschen seid." Zwischenzeitlich werden auch Schalke-Trainer Andre Breitenreiter und Kapitän Benedikt Höwedes gezeigt.
Unter dem Hashtag #stehtauf haben sich via Twitter bereits Vereine beiden Bundesligen der Schalker Aktion angeschlossen. Selbst Schalkes Erzfeind Borussia Dortmund findet die Aktion gut. "In den Farben getrennt, in der Sache vereint", twitterte der Bundesliga-Spitzenreiter und postete das Schalker Video dazu.
Auch der FC St. Pauli schließt sich an.
