Streit zwischen Heldt und Heidel Manager-Zoff für Tönnies nur "ein Missverständnis"

Der öffentlich ausgetragene Streit zwischen Schalkes Noch-Manager Horst Heldt und seinem Nachfolger Christian Heidel kommt für Schalke 04 im Liga-Endspurt zur Unzeit.

Das ist Christian Heidel
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Foto: dpa

Der Boss hält sich raus. "Das ist alles nur ein kleines Missverständnis. Weiter will ich mich dazu nicht äußern", sagte Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies am Montag dem SID zu dem am Wochenende öffentlich ausgetragenen Streit zwischen seinem Noch-Manager Horst Heldt und dessen Nachfolger Christian Heidel.

Fleischfabrikant Tönnies, der sich am 26. Juni auf der Mitgliederversammlung der Königsblauen erklären muss, spielt offenbar auf Zeit und hofft, dass sich die Dinge von selbst regeln. Ein Alibi will er aber weder der Mannschaft noch den Offiziellen geben, wie er den Medien der Funke-Gruppe verriet: "Ich erwarte, dass niemand von uns öffentliche Diskussionen als Vorwand nimmt, im Endspurt der Saison nicht den größtmöglichen Erfolg anzustreben. Mannschaft, Trainer, Verantwortliche müssen - wie es unsere Fans vorleben - in den verbleibenden vier Spielen alles dafür tun."

Zur brisanten Trainerfrage auf Schalke, wo angeblich der Augsburger Markus Weinzierl im Sommer André Breitenreiter beerben soll, eierte der Schalke-Chef aber weiter rum: "Wir beteiligen uns an keiner Trainerdiskussion, nur weil dies die Öffentlichkeit nun erwartet."

Dass der ansonsten mitteilungsfreudige Tönnies mit seiner Sprachlosigkeit in der aktuellen Misere weder Heldt noch Breitenreiter hilft, könnte für den gesamten Klub im Rennen um einen Europacupplatz böse enden. Denn vor dem wichtigen Spiel des Tabellensiebten gegen den Tabellendritten Bayer Leverkusen am Samstag (18.30 Uhr/Live-Ticker) dreht sich alles nur um die Frage, wer im Sommer Breitenreiter beerbt und wann Heidel den zum Platzhalter degradierten Heldt ablöst.

Heidel selbst wies die jüngste Kritik von Heldt an seiner Person zurück. "Ich habe mich immer hundertprozentig korrekt verhalten. Ich habe auch nie gesagt, das ich am 16. Mai auf Schalke anfange, sondern nur, dass am 15. Mai das Kapitel Mainz für mich zu Ende ist", sagte der 52-Jährige dem Fachmagazin kicker.

Heldt hatte am Wochenende seinen Nachfolger am Rande der 0:3-Niederlage der Schalker bei Bayern München verbal angegriffen. "Es ist nicht in Ordnung, dass Leute, die noch nicht auf Schalke sind, über Schalke reden. Ich habe gehört, dass Christian Heidel gesagt hat, dass er ab 16. Mai voll und ganz auf Schalke zuständig ist. Ich habe einen Vertrag bis 30. Juni und erbitte mir jetzt einfach mal Ruhe im Ligaendspurt", sagte der 46-Jährige und legte mit Blick auf die Spekulationen um die Zukunft des umstrittenen Breitenreiter nach: Wer diese Diskussionen über den Trainer führe, "sollte die Klappe halten".

Grundsätzlich kann sich Heldt eine professionelle Übergabe an seinen Nachfolger vorstellen: "Ich habe immer gesagt, dass wir uns im Austausch befinden und es im Sinne von Schalke 04 auch sein muss, dass wir über Zukunftsthemen sprechen", sagte er und stellte im kicker zugleich klar: "Trotzdem sollte sich jetzt wieder jeder auf das konzentrieren, wofür er verantwortlich ist. Ich bin für Schalke verantwortlich und andere für andere Vereine."

Auf jeden Fall sind die beiden Manager bei einem Thema einer Meinung. "Klar ist, Horst Heldt und ich werden sicher nicht zusammen im Büro sitzen", sagte Heidel und Heldt betonte: "Was nicht passieren wird ist, dass er in meinem Büro auf meinem Schoß sitzt."

(sid)
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