Klub bestätigt Schalke lehnt finanzielle Hilfe von Tönnies ab

Gelsenkirchen · Der FC Schalke 04 will im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga keine finanzielle Hilfe vom früheren Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies in Anspruch nehmen.

 Clemens Tönnies.

Clemens Tönnies.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Der finanziell schwer angeschlagene Fußball-Bundesligist Schalke 04 erhält keine erneute Hilfe seines ehemaligen Aufsichtsratschefs Clemens Tönnies. "Der Aufsichtsrat hat mit großer Mehrheit zugestimmt, das Angebot anzunehmen und in Gespräche einzutreten, allerdings nicht mit der von Clemens Tönnies verlangten Einstimmigkeit", berichtete Jens Buchta, der Vorsitzende des Gremiums, am Donnerstag auf der Klub-Homepage.

Zuerst hatten die „Ruhr Nachrichten“ und der TV-Sender Sky berichtet. Tönnies hatte zuletzt seine Hilfe für den finanziell angeschlagenen Club angeboten. Bedingung soll aber gewesen sein, dass Vorstand und Aufsichtsrat geschlossen dafür stimmen. Laut „Ruhr Nachrichten“ seien aber zwei Mitglieder des Aufsichtsrates dagegen gewesen. Daher, bestätigte Buchta, habe Tönnies sein Angebot zur Unterstützung schließlich zurückgezogen. "Ich bedauere das. Wir müssen seine Entscheidung aber respektieren", kommentierte Buchta. "Ebenso ist aber auch zu respektieren, dass der Aufsichtsrat ein demokratisches Gremium ist und die Willensbildung im Rahmen einer Diskussion erfolgt."

Im Gespräch war, dass der Fleischfabrikant Tönnies den bestehenden Sponsoring-Vertrag einer seiner Firmen (Böklunder) verlängert und ausweitet. Somit hätte eine niedrige zweistellige Millionensumme zusammenkommen können, mit deren Hilfe die Schalker die dringend notwendigen Kaderumbauten im Winter hätten bezahlen können. Die Königsblauen sind seit fast einem Jahr ohne Ligasieg und derzeit Tabellenletzter.

"Der Verein befindet sich in einer sportlich und wirtschaftlich angespannten Situation", sagte Buchta. Dennoch sei "die Handlungsfähigkeit nicht eingeschränkt. Wir werden ruhig und fokussiert weiterarbeiten."

Tönnies hatte seine Vereinsämter im Sommer nach 25 Jahren niedergelegt. Vorausgegangen war eine interne Drei-Monats-Sperre nach Beschluss des Ehrenrats aufgrund einer rassistischen Äußerung. Die Schalker drücken Verbindlichkeiten in Höhe von mindestens 200 Millionen Euro. Zudem hat der Klub eine Bürgschaft des Landes NRW erhalten.

(eh/dpa)
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