Schalke-Stürmer verschießt Elfer, sorgt dann für Sieg Freud und Leid mit Huntelaar

Gelsenkirchen · Bei Schalkes 2:1-Sieg gegen Mainz verschießt der Stürmer einen Strafstoß, erzielt den Sieg und zerstört die Eckfahne.

Klaas-Jan Huntelaar scheitert zum vierten Mal in Folge vom Punkt
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Huntelaar scheitert zum vierten Mal in Folge vom Punkt

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Foto: afp, EJ/apr

Klaas-Jan Huntelaar ist seit gestern Abend Mitglied in einem erlesenen Kreis. Der Angreifer des FC Schalke 04 teilt sich mit den Sportkammeraden Marko Pantelic, Bruno Labbadia, Nuri Sahin und Harry Decheiver das Schicksal, vier Mal hintereinander einen Elfmeter in der Fußball-Bundesliga verschossen zu haben. Nach vier Minuten hatte Daniel Brosinski recht unmotiviert Dennis Aogo im Strafraum abgeräumt und so dem 32-jährigen Huntelaar die Gelegenheit gegeben, sich abermals an einem Strafstoß zu versuchen. Der Schuss war nicht einmal schlecht platziert, doch Loris Karius im Tor des FSV Mainz ahnte die Ecke und parierte sehenswert. Huntelaar versuchte sich indes auch in der Folge immer wieder daran, seinen zweiten Saisontreffer auf konventionellen Wege zu erzielen. Am Ende wurde er dafür belohnt - in der 62. Minute erzielte er den 2:1 Siegtreffer.

Schalke hat sich unter dem neuen Trainer André Breitenreiter eine ziemlich unkomplizierte Taktik verordnet: Alles ist erlaubt - solange dabei ein attraktives Spiel herumkommt. Der noch immer von der destruktiven Defensivausrichtung unter Ex-Trainer Roberto Di Matteo geschädigte Revierverein, sehnt sich nach dem großen Spektakel. Nicht mehr, nicht weniger. Und in den ersten 20 Minuten bekam das Publikum davon schon einiges zu sehen. Mainz wirkte hilflos gegen die kraftvolle Offensivausrichtung der Königsblauen.

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Schalke - Mainz

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Max Meyer hat nach dem Abgang von Julian Draxler zum VfL Wolfsburg dessen Platz auf der linken Offensivseite übernommen. Meyer nahm die neue Rolle ohne Eingewöhnungsschwierigkeiten an. Immer wieder inszenierte er die Angriffe der Gastgeber, unterstützt von Johannes Geis, der gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber weitestgehend den Überblick im Mittelfeld behielt. Die Freude über so viel Engagement wurde einzig von der Tatsache getrübt, dass Schalke nichts Zählbares aus seinen Chancen machte. Nach der vierten Ecke von Geis schraubte sich Joel Matip am höchsten in die Luft und köpfte zur Führung (37.) ein.

Dieses Ereignis hatte für die Knappen zur Folge, dass sie ihre Ordnung kurzerhand aus der Hand gaben. Die Mainzer trauten sich deutlich mehr zu, weil sie früher angriffen und dadurch deutlich mehr Zugriff auf das Spiel hatten. Der zwischenzeitliche Ausgleichstreffer (42.) von Yunus Malli war allerdings vor allem Resultat eines ausgewachsenen Nickerchens in der Defensive der Schalker. Die Auswirkungen dieses Aussetzers hielten sich in überschaubaren Grenzen - dank des Treffers von Klaas-Jan Huntelaar.

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Den wichtigsten Wirkungstreffer hatte das Publikum auf Schalke schon vor dem Anpfiff selbst erzielt. Die Zuschauer hielten weiße Schilder hoch mit einer klaren Botschaft: #stehtauf - eine Kampagne des Vereins für mehr Menschlichkeit und gegen Fremdenhass in der Flüchtlingsdebatte. In einem Video sagt Schalke-Legende Gerald Asamoah: "Wir greifen Leute an, die nichts haben, die Hilfe suchen. Da kann sich jeder mal hinsetzen und sich Gedanken machen. Das verlange ich von den Leuten. Und wenn jeder Zivilcourage zeigt und sagt, so geht es nicht, damit erreichen wir sehr viel. Wir müssen ein Zeichen setzen und aufstehen."

(gic)
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