Schiri-Zoff nach Schalker Fehlstart „Den entscheidenden Fehler hat der Mann im Keller gemacht“

Wolfsburg · Der Liga-Fehlstart von Schalke 04 wurde begleitet von reichlich Ärger über die Schiedsrichter. Die Königsblauen haderten beim 1:2 in Wolfsburg mit dem Videobeweis und bemängelten das Benehmen des Referees.

 Schalke-Trainer Domenico Tedesco gestikuliert an der Seitenlinie.

Schalke-Trainer Domenico Tedesco gestikuliert an der Seitenlinie.

Foto: dpa/Peter Steffen

Domenico Tedesco sprach leise, doch die Worte, die der Trainer von Schalke 04 mit Bedacht wählte, hatten es in sich. Nicht die unglückliche 1:2 (0:1)-Niederlage beim VfL Wolfsburg hatten ihn auf die Palme gebracht, es waren nicht beiden umstrittenen Videobeweis-Einsätze gegen sein Team. Tedesco, beileibe kein Lautsprecher, tadelte die Manieren von Schiedsrichter Patrick Ittrich in aller Öffentlichkeit. Und das mehrfach.

"Selbst wenn es Fehlentscheidungen gibt, haben wir die zu akzeptieren und sie zu tragen. Das ist kein Problem", sagte Tedesco. Sehr wohl ein Problem sei jedoch "die Art und Weise, wie die Unparteiischen mit uns sprechen. Es geht um die Worte. Und da bin ich sehr traurig."

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Bei einem hitzigen Wortgefecht in der Schlussphase der emotionalen Partie sei er vom Unparteiischen "durchbeleidigt" worden. Ittrich widersprach Tedesco via Sky. Er habe versucht zu erklären, dass es ein schwieriges Spiel für ihn gewesen sei und "man nicht immer alles richtig machen kann", sagte Ittrich: "Aber wenn er denkt, ich hätte ihn beleidigt, dann in aller Form: Entschuldigung."

Ittrich war am Ende eines verrückten Tages in Wolfsburg wirklich nicht zu beneiden. Das lag aber auch an seinen beiden Videobeweis-Entscheidungen, die nach der Partie das Gesprächsthema Nummer eins waren. "Ich finde die Idee des Videoassistenten nach wie vor gut, doch heute hatten zwei einen katastrophalen Tag", schimpfte Schalkes Sportvorstand Christian Heidel.

Auf Geheiß des erfahrenen Video-Referees Wolfgang Stark in Köln hatte der Unparteiische zunächst eine Gelbe Karte für den Schalker Matija Nastasic (65.) in eine Rote korrigiert. Nur drei Minuten später zeigte der 39-jährige Ittrich VfL-Neuzugang Wout Weghorst Rot wegen einer vermeintlichen Tätlichkeit, ehe Köln Videobilder anordnete und der Platzverweis wieder aufgehoben wurde.

Heidel echauffierte sich vor allem über den verspäteten Platzverweis gegen Nastasic. "Den entscheidenden Fehler hat der Mann im Keller gemacht", sagte der Manager: "Es lag keine gravierende Fehlentscheidung vor. Es gab überhaupt keinen Grund, dort einzugreifen." Dabei hätte die WM doch ein gutes Beispiel gegeben, wie man den Videobeweis handhaben müsste.

All das Getöse täuschte am Ende aber nicht über die über weite Strecken schwache Vorstellung der Gelsenkirchener hinweg. Erst in Unterzahl wachte Schalke auf und egalisierte den Wolfsburger Führungstreffer (Brooks/33.) durch Bentaleb. Als die Gäste sogar am Führungstor schnupperten, schlugen die Wölfe durch den eingewechselten Daniel Ginczek (90.+4) zu.

"Wir müssen viele Dinge verbessern", sagte Heidel mit Blick auf das Heimspiel am kommenden Wochenende gegen Hertha BSC. Dann ist vielleicht sogar schon Sebastian Rudy dabei. Der Nationalspieler von Meister Bayern München steht laut der WAZ unmittelbar vor einem Wechsel zu den Königsblauen. Die Ablösesumme für den Allroundspieler soll 16 Millionen Euro betragen.

(old/sid)
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