Europa League Schalke sucht schon wieder nach Malochern

Gelsenkirchen · Es ist also schon an der Zeit, dass sich der FC Schalke 04 auf das Wesentliche besinnt. Beim Arbeiterverein träumt man vom großen Fußballzauber - der besteht allerdings nicht zwingend aus Hacke, Spitze, 1-2-3, sondern in der Basisvariante aus Maloche auf dem Platz.

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Foto: ap, SO

Weil das aber offenbar noch nicht alle angestellten Berufsfußballer in dieser Saison verinnerlicht haben, gab Sportvorstand Christian Heidel noch einmal ein paar sachdienliche Hinweise zur erwünschten Arbeitseinstellung bei den Königsblauen. "Hier herrscht eine Lethargie", sagte er. Und weil es sportlich gerade äußerst düster im Revier aussieht, polterte er sich ein wenig auf Betriebstemperatur: "Die, die dieses Phlegma haben, spielen nicht mehr. Dann kommen Leute rein, die malochen."

Schalke hat nach fünf Spieltagen noch immer keinen Punkt in der Bundesliga auf dem Konto. Stattdessen hat der Klub sehr viel Spott gewonnen. So hatte man sich den x-ten Neuanfang natürlich nicht vorgestellt. Markus Weinzierl redet längst nicht mehr über taktische Visionen, es geht rein darum, den Kopf über Wasser zu halten. Vielleicht kommt die Europa League da gerade zur rechten Zeit. Heute (19 Uhr/Live-Ticker) empfangen die Gelsenkirchener den österreichischen Vertreter RB Salzburg. Die Roten Bullen hatten es auch im neunten Anlauf nicht geschafft, sich für die Champions League zu qualifizieren.

Schalke wähnt sich naturgemäß in der Königsklasse. Doch nun geht es um existenzielle Dinge. Es war sogar schon die Rede davon, den Abstiegskampf annehmen zu müssen. Heidel hat schon vor geraumer Zeit zaghaft angemerkt, dass es bei S04 eine gewisse Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit gibt. Er kritisierte die Mentalität der Profis und warf ihnen Selbstüberschätzung vor. Doch selbst die von ihm verpflichteten Zugänge müssen sich dem Vorwurf stellen.

Die branchenüblichen Panikreaktionen sind auch auf Schalke angekommen. Weinzierl hat seinen Spielern den freien Tag gestrichen und Heidel dem Personal in einer Ansprache in der Kabine den Ernst der Lage verdeutlicht. Er soll laut "Bild"-Zeitung nicht laut geworden sein. Immerhin. Kapitän Benedikt Höwedes glaubt zu wissen, wie es schon bald wieder bessere Zeiten gibt. Man müsse Mentalität, Laufbereitschaft zeigen und einen guten Zug zum Tor: "Wenn wir das wieder umsetzen, werden wir auch gegen Salzburg gewinnen und auch danach erfolgreich sein."

(gic)
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