Schalke - Bayern Der große Vergleich: Unentschieden

Gelsenkirchen/Düsseldorf (RP). Das Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga zwischen dem FC Schalke 04 und Bayern München hat keinen eindeutigen Favoriten. Die Entscheidung fällt über die taktische Sortierung. Das Team, das seine Ordnung durchsetzt, wird die Begegnung gewinnen.

So tippt die Liga das Topspiel Schalke-Bayern
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Foto: ddp

Beim Pokalspiel vor anderthalb Wochen gab's eine kleine Lehrstunde. Bayern München spielte sich auf Schalke überlegen und geduldig zu einem Sieg in der Verlängerung. Die Schalker hatten sich weitgehend in der Defensive befunden — absichtlich. Aber der entscheidende Konter gelang ihnen nicht.

Auch heute im Bundesliga-Spitzenspiel (15.30 Uhr/Live-Ticker) werden sich die Gastgeber auf ihr gut funktionierendes Abwehrsystem verlassen, an dem alle Spieler beteiligt sind. Mit gutem Grund, denn diesmal reicht bereits ein Punkt, um die Münchner auf Distanz zu halten. Die Bayern werden auf Sieg spielen müssen, und sie haben nur 90 Minuten Zeit dafür.

Trainer als Schachspieler

Es sind die perfekten Voraussetzungen für die beiden Trainer, die Fußball als eine Fortsetzung des Schachspiels betrachten. Im Wortschatz von Felix Magath (Schalke) und Louis van Gaal (FC Bayern) hat daher der Begriff "taktische Ordnung" eine herausragende Bedeutung. Beide haben vor allem ihre jungen Spieler perfekt geschult. Namen wie die der Schalker Christoph Moritz, Joel Matip, Lukas Schmitz oder der Münchner Thomas Müller und Holger Badstuber haben Klang in der Liga.

Sie tragen durch ihre taktische Disziplin und durch ihre erstaunliche Spielintelligenz zum Erfolg beider Mannschaften bei. Ihre Trainer haben die Aufgabenprofile genau beschrieben, und sie können die Nachwuchskräfte besonders gut ausbilden, weil die nicht durch jahrzehntelanges Herumkicken in anderen taktischen Gefügen für den Fußball der Schule Magath/van Gaal verdorben sind. Bei den Jungen passt der Prägestempel am besten.

Das Team, das heute Nachmittag seine Ordnung durchsetzt, wird als Sieger vom Platz gehen. Denn nur über ein sortiertes Gefüge kommen die besonderen individuellen Qualitäten der Stars zum Tragen. Der Gelsenkirchener Stürmer Kevin Kuranyi wäre nichts ohne die Malocher in seinem Rücken. Und die bayerische Flügelzahne "Robery" lebt davon, "dass neun Mann die Drecksarbeit für sie machen", wie Stürmer Miroslav Klose in einem erstaunlichen Ansatz von taktischer Einsicht verriet.

(RP)
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