Krise beim Revierklub Ex-Aufsichtsratschef Tönnies bietet Schalke finanzielle Hilfe an

Gelsenkirchen · Der FC Schalke 04 steht finanziell schlecht da. Die Corona-Pandemie verschärft die Probleme. Der im Sommer von seinem Amt zurückgetretene Tönnies würde bei Bedarf offenbar helfen.

Clemens Tönnies - Der Schalke-Boss
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Das ist Clemens Tönnies

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Foto: dpa/Guido Kirchner

Clemens Tönnies hat dem sportlich und wirtschaftlich angeschlagenen FC Schalke 04 seine finanzielle Hilfe angeboten. „Ich käme sicherlich ins Überlegen. Also wir dürfen Schalke nicht untergehen lassen, da bin ich der allerletzte, der nicht hilft“, sagte der frühere Aufsichtsratsboss des Fußball-Bundesligisten in einem RTL/ntv-Interview, das im RTL-„Nachtjournal Spezial“ in der Nacht zum Donnerstag ausgestrahlt werden soll. Bisher habe man ihn jedoch noch nicht um Hilfe gebeten.

Der 64 Jahre alte Fleisch-Fabrikant war am 30. Juni nach mehreren Skandalen von seinen Ämtern beim FC Schalke zurückgetreten. 2019 hatte er mit als rassistisch kritisierten Äußerungen über Afrikaner für Wirbel gesorgt. Im Juni gab es nach einem Corona-Ausbruch in seiner Fleischfabrik Kritik an den dortigen Arbeitsbedingungen.

Um auf Dauer wettbewerbsfähig zu sein, riet Tönnies den aktuell Verantwortlichen auf Schalke dazu, die Vereins-Struktur zumindest für den Profibereich aufzugeben. „Schalke hat ein strukturelles Problem. Schalke ist ein Verein und man sieht wie dieser Verein immer wieder mit sich selbst beschäftigt ist“, sagte Tönnies: „Das ist auch mein Appell an die Verantwortlichen. Verändert das.“

Anders als andere Bundesliga-Spitzenclubs, die ihren Profibereich teilweise in kommerzielle Gesellschaften ausgegliedert haben, ist Schalke nach wie vor nur ein eingetragener Verein. Die Debatte über eine Strukturänderung ist gerade auf Schalke ein Politikum. „Der Name unseres Vereins ist und bleibt Fußball-Club Gelsenkirchen-Schalke 04 e.V. Er ist und bleibt ein Verein im Sinne des deutschen Vereinsrechts“, steht im Leitbild des Clubs an erster Stelle.

Gerade Tönnies hatte sich stets zur Tradition bekannt. „Und ich werfe mir übrigens vor, dass ich diesen Traum des ewigen Vereins zu lange geträumt habe. Schalke muss sich zu einem Unternehmen wandeln und dann ist Schalke wieder da“, sagte er nun. Die sportliche Situation beim seit fast einem Jahr sieglosen Tabellenletzten gehe auch an ihm nicht spurlos vorbei: „Ja, ich leide sicherlich wie alle.“

(rent/dpa)
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