1:1 gegen Stuttgart Schalker Sieglos-Serie geht weiter

Gelsenkirchen · Und täglich grüßt das Murmeltier: Schalke beendet ein Bundesligaspiel sieglos. Auch am Freitagabend gegen den VfB Stuttgart reicht es für die Knappen nicht – trotz zwischenzeitlicher Führung.

 Schalkes Amine Harit (r) und Schalkes Bastian Oczipka stehen mit verschränkten Armen auf dem Platz.

Schalkes Amine Harit (r) und Schalkes Bastian Oczipka stehen mit verschränkten Armen auf dem Platz.

Foto: dpa/Guido Kirchner

Auch das erste Führungstor seit viereinhalb Monaten hat die Sieglos-Serie des Krisenklubs Schalke 04 nicht beendet. Die Königsblauen kamen nicht über ein 1:1 (1:0) gegen den VfB Stuttgart hinaus und warten seit 22 Spielen auf einen Dreier in der Bundesliga - nur die Rekordverlierer von Tasmania Berlin waren vor 55 Jahren noch länger erfolglos (31). Zudem legten die Gelsenkirchener ihren schlechtesten Saisonstart seit 1967 hin.

Der 19-jährige Malick Thiaw, der Jüngste im Team, brachte die Schalker mit einem Kopfball in Führung (30.). Dieses Gefühl hatte Königsblau zuletzt am 14. Juni beim 1:1 gegen Bayer Leverkusen erlebt. "Davon habe ich als Kind geträumt. Aber wir sind trotzdem enttäuscht", sagte Thiaw bei DAZN. "Wir waren in der zweiten Halbzeit nicht konsequent. Wir bleiben optimistisch und blicken nach vorne."

Nicolas Gonzalez glich für den Aufsteiger per Handelfmeter nach Videobeweis aus (56.). Der Ball war Schalkes Abwehrchef Salif Sane an den ausgestreckten Arm gesprungen.

Der neue Trainer Manuel Baum hat damit auch nach vier Spielen noch nicht den Absturz stoppen können. Zwei Punkte und 2:9 Tore stehen in seiner mageren Zwischenbilanz. Immerhin durfte sich der Ex-Augsburger das 1:0 ans Revers heften: Anders als sein gefeuerter Vorgänger David Wagner setzt der ehemalige U20-Nationaltrainer in der Krise auf die Jugend und machte Abwehrtalent Thiaw zum Stammspieler.

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Foto: AP/Matthias Schrader

Baum konnte wieder auf Stürmer Mark Uth zurückgreifen, der wegen muskulärer Probleme zwei Wochen gefehlt und dessen "extreme Torgefahr" der Coach vermisst hatte. "Er geht voran und übernimmt Verantwortung", sagte Baum vor dem Anpfiff bei DAZN: "Ganz entscheidend wird, dass wir Aktivität in unser Spiel nach vorne kriegen."

Wie das geht, machte der VfB vor: Eine traumhaft sichere Kombination schloss Mateo Klimowicz beinahe mit der Stuttgarter Führung ab - sein Schuss verfehlte nur um Zentimeter das Tor (4.). Während die Schwaben nach Balleroberung schnell und schnörkellos nach vorne spielten, tat Schalke sich schwer, Tempo aufzunehmen. Den Ball in den eigenen Reihen zu halten und die Verunsicherung zu vertreiben, war die erste Aufgabe.

Der Stuttgarter Strafraum blieb so lange unentdecktes Territorium, auch wenn Uth sich als Spielgestalter im Mittelfeld versuchte. Folgerichtig war Schalkes Frederik Rönnow der erste Torwart, der eingreifen musste: Einen Distanzschuss von Pascal Stenzel faustete der Däne über die Latte (25.).

Umso überraschender war die Führung der Königsblauen. Nach einem Freistoß von Amine Harit köpfte Thiaw am zweiten Pfosten ein. Der Teenager stand in seinem sechsten Bundesliga-Einsatz zum zweiten Mal in der Startelf.

Der verdiente Ausgleich kam glücklich zustande: Sane konnte seine Hand nicht mehr wegziehen, Schiedsrichter Benjamin Brand entschied nach Studium der Videobilder auf Elfmeter. Rönnow war gegen Gonzalez chancenlos, hielt gegen immer stärker werdende Stuttgarter in der letzten halben Stunde aber zumindest den einen Punkt für Schalke fest.

(kron/SID)
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