Nübel vor Wechsel zum FC Bayern Warum der FC Schalke ein Problem hat

Meinung | Gelsenkirchen · Alexander Nübel will seinen Vertrag beim FC Schalke 04 nicht verlängern. Der 23-Jährige gilt als eines der größten Torarttalente hierzulande. Nun wechselt er zum FC Bayern. Und die Königsblauen stehen mal wieder angeschmiert da.

 Alexander Nübel.

Alexander Nübel.

Foto: dpa/Ina Fassbender

Man bekommt recht schnell eine illustre Truppe beisammen. Leon Goretzka, Sead Kolasinac, Joel Matip. Sie alle haben den FC Schalke 04 ablösefrei verlassen. Sie alle haben ihre Zukunft nicht in Gelsenkirchen, sondern beim FC Bayern, Arsenal London und dem FC Liverpool gesehen. Sie alle konnten offenbar weit im Vorfeld nicht dazu bewogen werden, ihre Verträge zu verlängern, um so dem Verein wenigstens ein nettes Sümmchen in die Kasse zu spülen. Es ist schon auffällig, wie oft derartiges im Revier passiert. Alexander Nübel ist der Nächste auf der Liste. Der 23-Jährige will nicht verlängern und wird den Verein aller Voraussicht nach zur neuen Saison verlassen.

Man kann es sich immer einfach machen. Sind es nur Einzelfälle? Liegt es an charakterlosen Spielern? Oder liegt der Fehler im System beim FC Schalke? Ist im Management systematisch verschlafen worden, Talenten frühzeitig Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen und an sich zu binden?

Nübel hat den Verein so lange zappeln lassen, dass eigentlich jedem klar sein musste, ein Liebesbeweis sieht anders aus. Nübel gilt für manche als einer der größten Torwart-Hoffnungen hierzulande. Wie er sich entwickelt, ist allerdings derzeit noch nicht abzusehen. Er hat die Anlagen, aber nun kommen die wichtigen Jahre. Er muss auf möglichst hoher Ebene Spielpraxis sammeln. Als Nummer zwei beim FC Bayern München würde er das gewiss nicht hinbekommen. Doch genau für diesen Weg hat er sich wohl entschieden. Nach verschiedenen Medienberichten wechselt er an die Säbener Straße und erhält einen Vertrag über fünf Jahre. Mittelfristig, so der Plan, soll er also Nachfolger von Manuel Neuer werden. Ob es dann wirklich dazu kommt?

Beim FC Schalke sollte man mal ganz intensiv in sich gehen und die Transferpolitik nochmal etwas genauer unter die Lupe nehmen. Und eine klare Entscheidung treffen: Vertraut man Markus Schubert, langfristig die Nachfolge antreten zu können, bleibt Nübel nach seiner abgesessenen Sperre nur der Platz auf der Ersatzbank. Schalke muss an die Zukunft denken – und in der spielt Nübel eben keine Rolle mehr.

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