Rassismus-Vorwurf gegen Aufsichtsratschef Der FC Tönnies 04

Gelsenkirchen · Clemens Tönnies lenkt seit Jahrzehnten die Geschicke des FC Schalke 04. Der gelernte Schlachter aus Ostwestfalen geht dabei wenig zimperlich zur Sache, wenn es um die Verteidigung seiner Macht geht. Für ihn geht es um Leidenschaft und Geschäft. Eine Analyse.

 Der Geruch von Kohle: Clemens Tönnies im vergangenen Jahr auf Schalke – der Klub ehrte die Kumpel im Stadion vor der Schließung der letzten Mine im Revier.

Der Geruch von Kohle: Clemens Tönnies im vergangenen Jahr auf Schalke – der Klub ehrte die Kumpel im Stadion vor der Schließung der letzten Mine im Revier.

Foto: AP/Martin Meissner

Clemens Tönnies weiß um die Macht von Worten. Jeder, der ihn schon einmal auf einer Jahreshauptversammlung des FC Schalke 04 hat Reden hören, konnte sich davon überzeugen. Es gab immer mal wieder Anwandlungen, ihn in seinem Wirken bei den Königsblauen zu begrenzen. Manchmal wurde hinter vorgehaltener Hand sogar gemunkelt, die Zeit sei reif für einen Umsturz. Doch dann ging eigentlich alles immer seinen gewohnten Gang. Tönnies trat ans Rednerpult. Es gibt Menschen, bei denen ein Raum heller wird, wenn sie hereinkommen. Tönnies ist einer davon. Er hat dieses Talent, Strömungen sofort zu erkennen, Worte zu finden, um für seine Sache zu begeistern. Und am Ende die Masse zur Erkenntnis zu bringen: mit Tönnies ist bestimmt nicht alles gut, ohne ihn geht es aber definitiv nicht.