Ex-Düsseldorfer beim FC Ingolstadt Gaus fiebert dem Duell mit Fortuna entgegen

Düsseldorf · Bei Fortuna Düsseldorf kam Marcel Gaus über die Rolle des hoffnungsvollen Talentes nie hinaus. Nun ist er beim Bundesliga-Absteiger FC Ingolstadt, der zurück ins Oberhaus möchte. Am Sonntag (13.30 Uhr, Audipark) will Gaus gegen seinen Heimatverein zeigen, was der an ihm verloren hat.

Fortuna Düsseldorf: Gaus fiebert dem Duell mit Fortuna entgegen
Foto: dpa, awe

Für den 28-Jährigen ist es eine ganz besondere Partie, das gibt er gerne zu. Wenn er am Sonntag mit dem FC Ingolstadt auf seinen Ex-Klub trifft, dann sei das "emotional etwas Besonderes", sagte der gebürtige Düsseldorfer dem Donaukurier in Ingolstadt. "Und deshalb freue ich mich sehr darauf. Das ist mein Heimatverein, da bin ich zum Profi geworden." Mit Oliver Fink und Adam Bodzek sind auch noch zwei Akteure dabei, mit denen er bei den Rot-Weißen zusammen gespielt hat. "Die haben sich durchgebissen, und es freut mich, dass sie in dem Alter immer noch so toll spielen."

Zu der Partie des Tabellenfünften gegen den Spitzenreiter haben sich einige Gaus-Fans aus Düsseldorf angekündigt. "Aber ich habe den Jungs und Mädels gesagt, sie müssen zu uns halten, sonst dürfen sie nicht ins Stadion", meint er scherzhaft. "Das war die Bedingung, sonst machen wir zu Hause die Tür zu."

Im Sommer 2011 hatte er seinem Heimatklub den Rücken gekehrt und war zum FSV Frankfurt gewechselt, nachdem er in den letzten Partien der Rückrunde unter Fortuna-Trainer Norbert Meier nicht berücksichtigt worden war. Er hatte in Düsseldorf einfach keine Perspektive mehr. Am Bornheimer Hang kickte er bis 2013, schloss die erste Saison mit den Frankfurtern als Tabellen-13. und die zweite als überraschender Vierter und Beinahe-Aufsteiger ab.

Dann wechselte er für vier Jahre zum 1. FC Kaiserslautern. Den erhofften Aufstieg in die Bundesliga schaffte er aber auch dort nicht. In den ersten beiden Spielzeiten scheiterte er mit den Pfälzern jeweils knapp an dem Einzug in die Bundesliga, zweimal musste er sich mit dem vierten Platz zufrieden geben. In den beiden dann folgenden Jahren ging es stetig bergab: Es folgten ein zehnter und ein 14. Platz. Im Sommer kehrte er den Roten Teufeln schließlich den Rücken. "Sportlich haben wir, das muss ich ganz ehrlich sagen, in den vier Jahren dann doch nicht das erreicht, was ich mir bei der Vertragsunterschrift erhofft hatte", erklärte er dem Donaukurier. "Gegen den Abstieg zu spielen ist auf Dauer auch mental sehr belastend, sodass irgendwann die Entscheidung feststand, etwas anderes zu machen."

In Ingolstadt, wo er einen Drei-Jahres-Vertrag unterschrieb, hat er nun ganz andere Ambitionen und Perspektiven, schließlich wollen die Schanzer zurück ins Oberhaus. "Es muss natürlich immer das Ziel eines Fußballers sein, irgendwann auch in der höchsten Klasse zu spielen", sagt Gaus, der bislang auf 162 Zweitligaeinsätze kommt, Bundesligaluft bislang aber noch nicht schnuppern durfte.

Für Gaus und Ingolstadt beginnen mit der Partie gegen Fortuna Düsseldorf die Wochen der Wahrheit. Nach zuletzt sechs Pflichtspielen ohne Niederlage (5-1-0), darunter der Pokalerfolg in Fürth, treffen sie in den folgenden fünf Begegnungen vor der Winterpause auf die drei Erstplatzierten der Liga und wollen dabei den Rückstand auf die Aufstiegsplätze verringern. Gaus, der in Kaiserslautern vom Stürmer zum Linksverteidiger umgeschult wurde, gehört mit 173 Zweitliga-Partien zu den Routiniers beim FCI.

An der Schanz fühlt er sich wohl, wurde am 7. November, einen Tag nach seinem Platzverweis in der Partie gegen den 1. FC Nürnberg, zum erstenmal Vater. Die Sperre hat er rechtzeitig vor dem Duell mit Fortuna abgesessen. Nun würde er nur zu gerne gegen die Rot-Weißen auch gewinnen. Das ist ihm in zehn Partien bislang erst einmal gelungen.

(faja)
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