Achter Titel in Folge wahrscheinlich Und am Ende werden die Bayern Meister

München · Die Münchner werden wohl zum achten Mal in Folge den Titel holen. Die Qualität der Liga ist mau. Niemand hat die wirtschaftlichen und damit am Ende auch sportlichen Mittel, um dem Rekordmeister wirklich gefährlich zu werden. Und der Abstand wird immer größer.

 Der FC Bayern dominiert die Liga. Auch vor leeren Rängen, wie hier im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt.

Der FC Bayern dominiert die Liga. Auch vor leeren Rängen, wie hier im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt.

Foto: dpa/Andreas Gebert

Marco Bode kann sich noch an Zeiten erinnern, als auch andere Mannschaften als der FC Bayern München Meister in der Bundesliga geworden sind. Das ist allerdings schon eine ganze Weile her. „Ein Freund hat mir gesagt: Meine Kinder kennen noch keinen anderen deutschen Meister als Bayern München“, hat Werder Bremens Aufsichtsratsboss im Podcast „NDR2-Bundesligashow“ erzählt. „Ich weiß nicht, ob es gut für Kinder ist, so aufzuwachsen.“ Im Jahr 2012 (!) hat zuletzt Borussia Dortmund den Titel gewonnen – seither haben immer die Bajuwaren triumphiert. Und vieles spricht dafür, dass dies auch nach dieser kuriosen Saison so sein wird. Es wäre das achte Mal hintereinander.

Natürlich haben die Münchner sich jeden einzelnen Titel verdient. Sie haben einfach das beste Gesamtpaket zu bieten. Durch die besten wirtschaftlichen Voraussetzungen ist es ihnen möglich, die besten sportlichen Mittel zu haben. Der Abstand wird von Spielzeit zu Spielzeit immer größer, weil die Bayern an den großen Geldtöpfen sitzen und Mittelfeld-Teams einfach nicht mehr mithalten können. Im Prinzip gibt es mittlerweile vier Gruppen in der höchsten Spielklasse: Die Bayern, mit deutlichem Abstand Borussia Dortmund, dann ein großes Feld von Statisten dahinter und noch Mannschaften wie Paderborn, die mal etwas mitspielen dürfen und dann auch wieder in die Zweitklassigkeit rutschen.

Über die volle Distanz von 34 Spieltagen hat der FC Bayern national keinen ernsthaften Konkurrenten. Es ist nicht einmal provokant, wenn man behauptet, dass kaum eine Handvoll Dortmunder ernsthafte Chancen auf einen Einsatz in der Startelf des FCB hätte. Es gibt immer mal wieder Zusammenstellungen in einem Kader, die besondere Durchschlagskraft erzeugen, wie in Mönchengladbach die Achse um Marcus Thuram, Breel Embolo und Alessane Plea. Beim FC Bayern würden sie für sich genommen überhaupt keine Rolle spielen.

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„Man kann die Schale schon mal Richtung München schicken lassen“, hat Bastian Schweinsteiger unlängst verkündet. Dramatisch weit aus dem Fenster hat er sich damit nicht gelehnt. Was schon auffällt: Viele in der Liga haben sich längt mit den Kräfteverhältnissen abgefunden. Heiko Herrlich merkte neulich an, die Liga sehne sich nach einem anderen Meister. Mit Sehnsüchten und Träumen ist das so eine Sache. Die Realitäten sind gleichwohl andere.

Die einzige Herausforderung für die Bayern ist die Champions League. Dort wiederum geben bisher andere den Ton an, weil das noch viel größere Geld durch Investoren vor allem in England zur Verfügung steht. Und doch könnte in diesem Jahr der Gewinn des Henkelpotts möglich sein. „Wenn ich die Spielweise mit den anderen vergleiche, hat Bayern München sicher eine Chance“, sagt Schweinsteiger. Noch ist allerdings völlig unklar, ob und wie die Saison in der Königsklasse weitergeht. Der Plan sieht die Wiederaufnahme im August vor – die Bayern hätten dann allerdings vor ihrem Achtelfinal-Rückspiel gegen den FC Chelsea (Hin: 3:0) über einen Monat Pause gehabt. Die Londoner wiederum hätten noch wenig oder gar keine Spielpraxis sammeln können.

Solche Unwägbarkeiten gibt es für die Bayern in der Liga nicht.

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