Bundesliga-Trainer votierten: FC Bayern bleibt Meisterschafts-Favorit
Düsseldorf (dpa). Der FC Bayern München startet als haushoher Favorit in die am kommenden Wochenende beginnende Rückserie der Fußball-Bundesliga. Dies ist das Fazit einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) unter den Erstliga-Trainern, von denen zwei (Matthias Sammer und Werner Lorant) keinen Tipp abgeben wollten. Neben den Münchnern, denen 13 Trainer die größten Meisterschaftschancen einräumen, trauen die Fußball-Lehrer trotz möglicher Mehrfachnennung nur noch drei Clubs den Titelgewinn zu.
Auf Rang zwei rangiert Bayer Leverkusen (4) vor Tabellenführer Schalke 04 (3) und Borussia Dortmund (2). Zwar legten sich vor Saisonbeginn sogar 16 Trainer auf den Titelverteidiger fest, nannten aber insgesamt sieben Titelkandidaten und gaben auch Vizemeister Bayer Leverkusen mit 11 Stimmen größere Chancen.
"Die Bayern spielen nicht wieder so eine schlechte Halbserie wie in der Vorrunde. Das wird ganz, ganz schwer, die Mannschaft am Titelgewinn zu hindern", begründete Eintracht Frankfurts Trainer Felix Magath seinen Tipp. Auch Volker Finke (SC Freiburg) ist sich sicher, dass der Rekordmeister am Ende wieder das Rennen macht. "Der FC Bayern ist durch die Mehrfachbelastung zwar nicht mit dem gebührenden Abstand an der Tabellenspitze, aber am Ende werden die Meister, da können wir alle machen, was wir wollen", sagte Finke.
Neben Magath und Finke setzen mit Friedhelm Funkel (Hansa Rostock), Ralf Zumdick (VfL Bochum), Frank Pagelsdorf (Hamburger SV), Wolfgang Wolf (VfL Wolfsburg), Thomas Schaaf (Werder Bremen), Jürgen Röber (Hertha BSC) und Eduard Geyer (Energie Cottbus) weitere sieben Trainer auf die Münchner als haushohen Titelfavoriten. Auch nach Meinung von Bayern-Coach Ottmar Hitzfeld stehen die Chancen für sein eigenes Team sehr gut. "Ich tippe natürlich auf uns. Es ist eine riesige Motivation, zum dritten Male hintereinander deutscher Meister zu werden", sagte der 52 Jahre alte Fußball-Lehrer.
Nur drei Trainer haben die Bayern am Ende nicht auf der Rechnung. Ralf Rangnick vom VfB Stuttgart setzt als einziger auf den aktuellen Spitzenreiter. "Die Schalker spielen nicht im Europacup und können sich voll auf die Meisterschaft konzentrieren", begründete der VfB- Coach seinen Tipp. Sein Kollege Lorenz Köstner sieht Vizemeister Bayer Leverkusen ("Wegen der Neueinkäufe in der Winterpause") nach 34 Spieltagen vorn. Die hohen Ansprüche unter dem Bayer-Kreuz formulierte der neue Chef- Trainer Berti Vogts: "Unser Ziel ist Meister zu werden. Aber wenn wir uns für die Champions League qualifizieren, ist das auch gut."
Neben Huub Stevens vom Tabellenführer FC Schalke räumten Ewald Lienen (1. FC Köln) und Andreas Brehme (1. FC Kaiserslautern) gleich drei Teams die größten Möglichkeiten ein. Während Stevens seine eigene Mannschaft nicht als Titelkandidat und die Rivalen aus München, Dortmund und Leverkusen im Vorteil sieht, haben Brehme und Lienen neben den Bayern auch die Gelsenkirchner auf der Rechnung. FCK-Coach Brehme setzt zudem auf den BVB: "Die haben ja personell ganz gewaltig aufgerüstet". Lienens dritter Kandidat ist Nachbar Bayer Leverkusen.