Fotos Ex-Nationaltorwart Eike Immel vor Gericht
Der frühere Fußball-Nationaltorwart Eike Immel ist am Dienstag vom Vorwurf des Drogenbesitzes freigesprochen worden. Das Amtsgericht Dortmund sah es nicht als erwiesen an, dass der Ex-Kicker im Jahr 2007 in 78 Fällen Kokain für den Eigenbedarf gekauft haben soll.
Zuvor hatte die einzige Zeugin, auf die sich die Anklage der Staatsanwaltschaft im Wesentlichen stützte, in einer eidesstattlichen Erklärung ihre Vorwürfe widerrufen. Die frühere Betreiberin eines Bordells in Schwerte hatte angegeben, dass ein mitangeklagter Bekannter Immels für den früheren Torhüter regelmäßig Kokain in den Rotlicht-Club geliefert haben soll.
Es gebe damit "starke Zweifel an der Richtigkeit der Aussagen", machte der Vorsitzende Richter deutlich. Die Frau, der Verhandlungsunfähigkeit aus gesundheitlichen Gründen attestiert worden war, hatte die Vorwürfe einem Kriminalbeamten gegenüber geäußert. Der Polizist fertigte daraufhin einen Aktenvermerk an. Er war die Grundlage der Ermittlungen.
Doch eine "eigenständige Befragung" der Frau sei nicht erfolgt, rügte das Gericht. Immel hatte die Vorwürfe in dem Verfahren bestritten. Auch bei einer Durchsuchung seiner Wohnung hatte die Polizei damals kein Rauschgift gefunden. Die Staatsanwaltschaft kündigte an, die Zeugin wegen "falscher Verdächtigungen" zur Rechenschaft zu ziehen.
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