Eklat in der Europa-League RB Leipzig muss Anstoßkreis übermalen

Leipzig · Weil die Uefa festlegt, wie Stadien bei internationalen Spielen auszusehen haben, hat der europäische Fußballverband ein „Peace“-Zeichen im Halbfinale der Europa-League verboten. Diese Aktion stand allerdings im Widerspruch zu einer vorherigen Friedensaktion der Uefa. Wir erklären die Hintergründe.

 Beim Halbfinalspiel des RB Leipzig gegen die Glasgow Rangers war lediglich auf einer Videoleinwand ein Friedenszeichen für die Ukraine zu erkennen.

Beim Halbfinalspiel des RB Leipzig gegen die Glasgow Rangers war lediglich auf einer Videoleinwand ein Friedenszeichen für die Ukraine zu erkennen.

Foto: AFP/JOHN MACDOUGALL

Um seine Anteilnahme mit den Opfern des russischen Angriffskrieges zu zeigen, kreidet Red Bull Leipzig in Bundesligaspielen oft ein „Peace“-Zeichen in den Anstoßkreis. Am Donnerstagabend, 29. April, war das Friedenssymbol im Europa-League-Spiel gegen die Glasgow Rangers plötzlich weg. Im Bundesligaspiel gegen Union Berlin am 23. April waren die Linien in der Mitte noch deutlich zu erkennen. Im Halbfinale der Europa-League war nun auf einer Anzeigetafel der Uefa nur noch das Wort „Frieden“ in englischer und russischer Sprache zu lesen.

Hintergrund des Verbots war laut „Bild“ eine neu eingeführte Regel der Uefa. Der europäische Fußballverband legt bei internationalen Spielen fest, wie die Stadien aussehen sollen. Demnach dürfen keine politischen Äußerungen auf dem Fußballplatz zu sehen sein.

Diese Regel steht allerdings im Widerspruch zu einer Aktion, die die Uefa selbst vor Beginn des Europa-League-Spiels initiiert hat: Sie ließ ein Plakat auf den Rasen legen, auf dem „Peace“ und „Mir“ stand, das russische Wort für Frieden.

Friedenssymbole bei Fußballspielen hatte es seit Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine öfter gegeben: Im Viertelfinale des DFB-Pokals beispielsweise trugen alle Spieler vom 1. FC Union Berlin und FC St. Pauli sowie die Schiedsrichter eine blaue Armbinde mit einem Friedenslogo. Vor dem Anpfiff gab es eine Minute des Innehaltens, wofür sich alle Spielbeteiligten am Mittelkreis aufstellten. Die Stadionsprecher las einen Text vor, in dem die friedliche und gemeinschaftsstiftende Rolle des Fußballs betont wurde.

Beim Bundesliga-Spiel des 1. FC Union Berlin gegen den VfL Wolfsburg gab es gleich mehrere Friedenssymbole: Zum einen wurde mit zwei Strichen ein „Peace“-Symbol in den Mittelkreis gezogen, zum anderen lief beim Einlaufen der Spieler John Lennons Lied „Give peace a chance“.

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