Nach Rassismus-Eklat durch Kinder Sparta Prag weißt Vorwürfe um Glasgower Kamara als „lächerlich“ zurück

Update | Prag · Wieder Prag, wieder Glen Kamara: Beim Spiel der Glasgow Rangers bei Sparta Prag wurde der Spieler erneut rassistisch beleidigt. Dieses Mal waren die Täter Kinder. Sparta Prag reagiert mit einer Stellungnahme - anders als erwartet.

 Der Rangers-Profi Glen Kamara wurde von Kindern rassistisch beleidigt.

Der Rangers-Profi Glen Kamara wurde von Kindern rassistisch beleidigt.

Foto: AFP/MICHAL CIZEK

Fußball-Profi Glen Kamara von den Glasgow Rangers ist im Auswärtsspiel bei Sparta Prag (1:0) von Kindern auf der Tribüne ausgebuht und mit der Gelb-Roten Karte vom Platz gestellt worden. Dies geschah rund ein halbes Jahr, nachdem der finnische Nationalspieler im Europapokal gegen Spartas großen Rivalen Slavia in eine Rassismus-Debatte verwickelt war.

Die Europäische Fußball-Union (Uefa) hatte für das Spiel am Donnerstagabend wegen Rassismusvorwürfen ursprünglich ein Geisterspiel gegen die Tschechen verhängt. Der Hauptstadtklub durfte aufgrund einer Ausnahmeregelung jedoch 10.000 Jugendliche im Alter zwischen sechs und 14 Jahren einladen.

Einzelne Gruppen buhten Kamara bei jeder Ballberührung aus und jubelten, als der 25-Jährige in der 74. Minute nach seiner zweiten Gelben Karte vom Platz flog. Sein Anwalt Aamer Anwar schimpfte: "Der heutige Abend zeigt einmal mehr, dass Prag ein ernsthaftes Problem mit Rassismus hat, und die Uefa ist wie üblich nirgends zu sehen."

Sparta wies die "unbegründeten Vorwürfe" als "lächerlich" zurück. In einer Stellungnahme wurden die Rangers aufgefordert, der "fremdenfeindlichen Atmosphäre gegenüber unseren Kindern, unserem Land und seinen Einwohnern" Einhalt zu gebieten.

Kamara war bereits während des Europa-League-Achtelfinalspiels zwischen den Rangers und Slavia Prag im vergangenen März von Gegenspieler Ondrej Kudela rassistisch beleidigt worden. Kudela wurde für zehn Spiele gesperrt und verpasste die EM. Auch Kamara, dem Kudela vorwarf, ihn geschlagen zu haben, musste damals drei Spiele pausieren.

(dör/dpa)
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