Sieg gegen Braga Union Berlin hat Weiterkommen in der Europa League in eigener Hand

Berlin · Dritter Sieg in Folge und plötzlich ganz nah am Weiterkommen: Union Berlin steht dicht vor dem Einzug in die Zwischenrunde der Europa League.

Unions Christopher Trimmel (links) führt einen Kopfball aus.

Unions Christopher Trimmel (links) führt einen Kopfball aus.

Foto: AP/Markus Schreiber

Als WM-Kandidat Robin Knoche zum Elfmeter schritt, wollte Urs Fischer gar nicht hinsehen. Der Trainer von Union Berlin vergrub sein Gesicht in den Händen, erst als im Stadion An der Alten Försterei lauter Jubel ausbrach, hob Fischer an der Seitenlinie den Kopf und lächelte zufrieden.

Auf Knoche war Verlass, der Innenverteidiger, der im vorläufigen WM-Aufgebot von Bundestrainer Hansi Flick stehen soll, sorgte mit seinem souverän verwandelten Strafstoß (68.) für das umjubelte 1:0 (0:0) des Bundesliga-Tabellenführers gegen Sporting Braga.

„Das war pure Freude, Erleichterung. Gerade wenn man so ein Spiel hat, das nicht gerade chancenreich war. Wir haben den Lucky Punch gesetzt und es jetzt in der eigenen Hand“, sagte Knoche. Gegen Braga sei „der Druck gar nicht so groß“ gewesen, meinte er: „Wir wussten, was auf dem Spiel steht und haben einfach versucht, unsere Leistung konzentriert auf den Platz zu bekommen.“

Plötzlich ist das Weiterkommen in der Europa League für die Berliner ganz nah, mit einem Sieg in Brüssel am finalen Spieltag bei Tabellenführer Union Saint-Gilloise würde Union als Zweiter definitiv die Zwischenrunde erreichen. Dabei war der Bundesligist mit zwei Niederlagen denkbar schlecht in den Wettbewerb gestartet.

Gegen Braga, das das Hinspiel mit 1:0 gewonnen hatte, suchte das Fischer-Team umgehend den Weg nach vorn. Mit den bekannten Tugenden Leidenschaft, Zusammenhalt und Wille drängte Union die Gäste zunächst an den eigenen Strafraum. Die technisch versierten Portugiesen konnten sich aber aus der Umklammerung elegant befreien, immer wieder überbrückten sie ansehnlich das Mittelfeld. Der erste Sturmlauf des Bundesligisten endete.

Große Chancen sprangen auf beiden Seiten erstmal nicht heraus. Nach einer Ecke setzte Morten Thorsby seinen Kopfball links vorbei (30.), zehn Minuten später köpfte der aufgerückte Kapitän Christopher Trimmel aus fünf Metern über das Tor. Braga versuchte es oft aus der Distanz.

Union kam stürmisch aus der Kabine. Die spielerischen Lösungen fehlten aber weiterhin, und so waren lange Bälle das häufig gewählte Mittel, um die portugiesische Abwehr zu überspielen. Angefeuert von ihren Anhängern, die wegen der Ausschreitungen von Malmö in Brüssel fehlen werden, wurden die Aktionen der Berliner aber hektischer.

Nach einer Flanke von Janik Haberer sprang dann Bragas Fabiano der Ball an die Hand. Nach minutenlanger Kommunikation mit dem Videoassistenten schaute sich Schiedsrichter Craig Pawson die Szene dann selbst an - und entschied auf Strafstoß. Knoche blieb eiskalt. Braga antwortete mit wütenden Angriffen.

(sid/stja)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort