Europa League 2020/21 Leverkusen - Be’er Scheva: die Werkself in der Einzelkritik
So haben wir die Werkself gegen den israelischen Pokalsieger Hapoel Be'er Sheva bewertet.
Lukas Hradecky
In einer ersten Halbzeit ohne eine einzige ernstzunehmende gegnerische Torchance war Bayers Nummer eins vor allem als verbaler Antreiber und Motivator gefragt. Daran änderte sich auch nach Wiederanpfiff nicht viel. Bei Rückpässen blieb er sicher. So ein kurioses Eigentor wie in Bielefeld wird ihm wohl so schnell nicht mehr passieren. Das Gegentor geht zu 100 Prozent auf Tin Jedvajs Kappe.
Note: 3
Tin Jedvaj
In der Europa League kommt der Kroate regelmäßig zum Einsatz, in der Bundesliga nicht. Gegen Hapoel agierte er zunächst meist sicher und versuchte, offensiv seine Kopfballstärke einzubringen. Beim 1:0 war er vor dem Torschützen Patrik Schick am Ball. Was er sich in der 58. Minute dachte, als er den Ball ohne Not in die Füße von Itamar Shviro spielte, der daraufhin den Anschlusstreffer erzielte, bleibt rätselhaft. Vielleicht haben ihn Hapoels Trikots an die von Kroatien erinnert. Ein katastrophaler Fehler.
Note: 4-
Jonathan Tah
Führte die Werkself als Kapitän auf das Feld und war mit entsprechender Körpersprache unterwegs. Defensiv war er kaum bis gar nicht gefordert. Ein eher ruhiger Abend für den Nationalspieler, dessen Kernkompetenz in der Abwehr nicht gefragt war.
Note: 3+
Aleksandar Dragovic
War von Anfang an hellwach und präsent, machte viele Ansagen, munterte seine Spieler auf und interpretierte seine Rolle auf der rechten Seite ungewohnt offensiv. Das stand dem Österreicher gut, der in der Anfangsphase durch sein Tor in Bielefeld beflügelt zu sein schien. Defensiv hatte er aber ein paar kleinere Patzer drin.
Note: 2-
Wendell
Nicht jeder Steilpass des Brasilianers fand sein Ziel, aber insgesamt spielte der Linksverteidiger ordentlich. Gegen passive und extrem defensive Israelis war er meist jedoch eher als Außenangreifer gefragt, leider zunächst ohne die dafür notwendige Präzision bei Flanken. Das machte er aber mit seinem Pass auf Leon Bailey wett, der daraus das 2:0 machte.
Note: 3+
Kerem Demirbay
Der Mittelfeldspieler ließ auf eine gute oft eine weniger gute Aktion folgen – so auch Mitte der ersten Halbzeit, als er am Elfmeterpunkt einen Verteidiger von Hapoel schön aussteigen ließ, sich die Ecke für den Abschluss aussuchen konnte, den Schuss dann aber an den linken Innenpfosten setzte. Die Aktion hätte ein Tor verdient gehabt. Sein Freistoß zum 3:1 war hingegen wunderbar und der ästhetische Höhepunkt des Spiels.
Note: 2-
Karim Bellarabi
Durfte dank reduzierter Rot-Sperre durch die Uefa doch mitwirken, steuerte zum Spielverlauf aber vor allem missglückte Flanken bei. Das ein oder andere Mal wuselte er sich vielversprechend durch die Defensive der Israelis, aber dabei kam nicht viel herum. Nach dem Wiederanpfiff fiel kaum auf, dass er auch auf dem Platz war.
Note: 4
Florian Wirtz
Der 17-Jährige scheint derzeit immun gegen etwaige Rotationsüberlegungen von Trainer Peter Bosz zu sein. Gegen Hapoel hätte ihm eine Pause aber wohl ganz gut getan. Zwar hatte er die ein oder andere gute Szene, aber insgesamt war das ein blasser Auftritt des Youngster, der aber immer engagiert bei der Sache war.
Note: 4+
Nadiem Amiri
Schlug die Ecke, aus der das Tor zum 1:0 folgte, zeigte aber ansonsten etwas zu wenig gegen dicht gestaffelte Gäste. Im weiteren Spielverlauf tauchte er zunehmend ab.
Note: 4
Leon Bailey
War in der ersten Halbzeit der beste Feldspieler, weil er fast immer eine gute Idee für den Ball hatte. Kurz nach dem Wiederanpfiff erzielte er das 2:0 in bester Leon-Bailey-Manier. Ein erneut starker Auftritt des Jamaikaners.
Note: 2+
Patrik Schick
Erzielte das 1:0, nachdem der Ball von Tin Jedvaj ab und zu ihm prallte. Mit welchem Körperteil er genau das Spielgerät über die Linie beförderte, war schwer zu erkennen. Irgendwo zwischen Brust und Bauch muss als Ortsangabe genügen. Auch sonst war der Tscheche bemüht, aber hier und da war ihm auch die nach langer Verletzungspause mangelnde Spielpraxis anzumerken – zum Beispiel in der 39. Minute, als er unbedrängt einen Kopfball knapp neben das Tor setzte.
Note: 2-
Lucas Alario (ab 68.)
Kam für Patrik Schick und staubte nach einer parierten Mischung aus Hereingabe und Torschuss von Karim Bellarabi zum 4:1 ab.
Note: 2-
Moussa Diaby (ab der 68. Minute)
Ersetzte Leon Bailey und half dabei, den Sieg über die Zeit zu bringen.
Note: 3
Daley Sinkgraven (ab 80.)
Übernahm für Florian Wirtz und erlebte noch ein paar entspannte Minuten in einer entschiedenen Partie.
Ohne Note
Emrehan Gedikli (ab 80.; nicht im Bild)
Der U19-Spieler gab als Substitut für Karim Bellarabi sein Debüt bei den Profis.
Ohne Note
Julian Baumgartlinger (ab 90.)
Ersetze für ein paar Minuten Nadiem Amiri.
Ohne Note