Verschiebung in der Conference League Köln fordert nach Nebel-Abbruch Verlegung der Bundesliga-Partie

Update | Uherské Hradiště · Wegen starken Nebels wurde der Anpfiff des Conference-League-Spiels des 1. FC Köln beim 1. FC Slovacko zunächst verschoben, dann wurde die Partie nach nur sechs Minuten abgebrochen. Trainer Steffen Baumgart fordert nun die Verschiebung einer Bundesliga-Partie.

Conference League: Die Bilder zum Spielabbruch des 1. FC Köln​
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Die Bilder zum Spielabbruch des 1. FC Köln

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Foto: dpa/Glück Dalibor

Nach der durch Nebel verursachten Verschiebung des Conference-League-Spiels beim FC Slovacko auf den heutigen Freitag (13 Uhr) macht sich Steffen Baumgart für eine längere Regenerationszeit seines Teams vor der nächsten Aufgabe in der Bundesliga stark. „Ich fände es gut, wenn die Partie gegen Hoffenheim verlegt werden würde. Wenn die Möglichkeit besteht, würde wir es gerne machen. Wir werden schauen, was geht. Das sollten wir angehen“, sagte der Fußball-Lehrer voller Hoffnung auf eine Austragung des eigentlich für Sonntag (19.30 Uhr) angesetzte Heim-Duells mit den Kraichgauern erst am Montag.

Zuvor hatte sich FC-Trainer Baumgart die Europa-Laune nicht verderben lassen. „Es war sieben Minuten eine sehr, sehr gute Leistung meiner Mannschaft“, sagte der Trainer des 1. FC Köln, wenige Minuten nachdem Schiedsrichter Giorgi Kruashvili aus Georgien das Conference-League-Spiel des 1. FC Köln beim 1. FC Slovácko abgepfiffen hatte. „Es gab nur einen Fehler von Kilian.“ Für viel mehr Fehler blieb in der Begegnung allerdings auch keine Zeit. Sie dauerte eben nur diese sieben Minuten.

Die Reise durch Europa steht für den 1. FC Köln auch weiterhin unter keinem guten Stern. Nach den schweren Ausschreitungen in Nizza im ersten Gruppenspiel der Conference League Anfang September sowie den zahlreichen Unterbrechungen in der Partie bei Partizan Belgrad Mitte Oktober, wurde die Begegnung beim 1. FC Slovácko am Donnerstagabend aufgrund dichter Nebelschwaden zunächst mit 75 Minuten Verspätung an- und nach sieben Spielminuten wieder abgepfiffen. „Nach anderthalb Jahren Köln kann ich drei Bücher schreiben“, sagte der Trainer. „So etwas habe ich noch nicht erlebt. Ich glaube, dass der Abbruch aber die richtige Entscheidung war. Die Verletzungsgefahr war einfach in dem Moment zu groß.“

 Eine Begegnung unter regulären Bedingungen hatte zu diesem Zeitpunkt nicht stattgefunden. Immerhin waren die Kölner sieben Minuten lang die bessere Mannschaft, zumindest hatte es den Anschein. Selbst die Spieler konnten nicht viel sehen. Lange diskutierten die Verantwortlichen beider Lager mit Vertretern der Uefa. Wiederholt machten sich die Spieler warm, diskutierten mit den Verantwortlichen, sprachen mit den Mitspielern. „Es war eine ganz schwierige Situation für uns. Immer wieder das Aufwärmen, dann wieder Pausen“, sagte Florian Kainz, der in Abwesenheit von Jonas Hector als Kapitän auf das Feld gekommen war. „Es war auf jeden Fall sinnvoll, das Spiel abzubrechen.“

Um 20.25 Uhr hatte der Schiedsrichter ein Einsehen und brach das Spiel endgültig ab. „Ich komme mittlerweile ja auch in ein Alter, in dem ich eine Brille brauche. Aber wenn man so gar nichts sieht“, sagte der Kölner Trainer. „Ich konnte noch nicht einmal sagen, ob wir eine große Chance hatten, oder nicht.“ Dabei ist die Begegnung beim tschechischen Pokalsieger für den FC von großer Bedeutung. Sollte Köln das Spiel verlieren, haben die Geißböcke keine Chance mehr, im europäischen Wettbewerb zu überwintern. Da im Parallelspiel Nizza gegen Belgrad 2:1 gewann, würde der FC mit einem Sieg über Slovácko aber ein Endspiel gegen die Franzosen am kommenden Donnerstag erhalten.

Die Begegnung gegen Slovácko soll nun am Freitag zur ungewohnten Zeit wieder angepfiffen werden. Um 13 Uhr (RTL+) geht es weiter. „So etwas kann man ja nur noch mit Humor nehmen“, sagte Baumgart. „Zum Glück habe ich genug Erfahrung mit der 2. Bundesliga, da weiß ich, wie 13 Uhr geht.“

Die Partie wird beim Stand von 0:0  also fortgeführt. „Es geht ab der siebten Minute für uns weiter. Dann sind es nur noch acht Minuten, in denen wir das 0:0 halten müssen und wir haben dieses Mal die Anfangsphase überstanden“, sagte Baumgart. Der FC war in der Liga in den bisherigen elf Spielen gleich neun Mal in Rückstand geraten, fünf Mal in der Anfangsviertelstunde. Auch in den Begegnungen gegen Partizan gab es bis zur 15. Minute Gegentreffer.

Für die Kölner hat das Nachsitzen aber einen besonders faden Beigeschmack. Stand jetzt ist bereits am Sonntag das Heimspiel gegen den vermeintlichen Angstgegner Hoffenheim anberaumt. „Wir werden die Retourkutsche dann am Sonntag bekommen“, sagte Baumgart. „Aber daran können wir jetzt leider auch nichts mehr ändern.“

Die Kölner Spieler wärmen sich im dichten Nebel vor dem Spiel auf.

Die Kölner Spieler wärmen sich im dichten Nebel vor dem Spiel auf.

Foto: dpa/Glück Dalibor

Im November 1984 hatte ausgerechnet Kölns Nachbar Borussia Mönchengladbach ein ähnliches Erlebnis. Allerdings nicht auf dem Rasen, sondern beim Abflug. Dichter Nebel verhinderte den Abflug, in Lodz waren alle Hotels ausgebucht, Borussia fuhr in Polen umher und fand schließlich in Warschau eine Bleibe. Die Abreise verzögerte sich um 40 Stunden. Das folgende Spiel gegen Bayern München wurde verlegt. So kam es zum ersten Bundesliga-Live-Spiel im Hauptprogramm der ARD, Gladbach siegte am 11. Dezember 1984 mit 3:2.

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