Belgrader Fußball-Fans in der Stadt Polizei hat Situation in Köln im Griff

Köln · Vor Anpfiff der Europapokal-Partie zwischen dem 1. FC Köln und Roter Stern Belgrad sind rund 2500 Fans des serbischen Klubs zum Stadion marschiert. Es flogen Böller, Pyrotechnik wurde gezündet. Bis auf kleinere Zwischenfälle blieb es ruhig – auch nach dem Spiel.

Vor Anpfiff der Europapokal-Partie zwischen dem 1. FC Köln und Roter Stern Belgrad sind rund 2500 Fans des serbischen Klubs zum Stadion marschiert. Es flogen Böller, Pyrotechnik wurde gezündet. Bis auf kleinere Zwischenfälle blieb es ruhig — auch nach dem Spiel.

Am Rudolfplatz hatten sich am Nachmittag rund tausend serbische Fans versammelt, bevor sie zum Fanmarsch Richtung RheinEnergie-Stadion aufbrachen. Auch Ivan "der Schreckliche" Bogdanov, bekannt als gewaltbereiter Rädelsführer und Rechtsextremist, war dabei. Die Fans wurden - begleitet von massiven Polizeikräften - über die Aachener Straße bis Müngersdorf geleitet. Aus der Menge wurden immer wieder Böller geworfen und Pyrotechnik gezündet. Die Polizei teilte mit, dass rund 2500 Fans an dem Marsch beteiligt waren. Größere Ausschreitungen gab es nicht. Die Aachener Straße musste in Fahrtrichtung stadteinwärts in den Abschnitten gesperrt werden, die der Fanmarsch gerade passierte.

Sechs Kölner Anhänger in Gewahrsam

Auch nach dem Abpfiff blieb es bis auf kleinere Zwischenfälle ruhig. Die Belgrader Schlachtenbummler wurden kontrolliert aus dem Stadion gelassen, als der große Teil der FC-Fans bereits auf dem Heimweg war, sagte die Polizei unserer Redaktion. Man versuche, auch in den kommenden Stunden beide Lager getrennt zu halten. Unter anderem setzten die Kölner-Verkehrsbetriebe fünf Sonderbahnen ein, mit denen die Anhänger von Roter Stern Belgrad zum Neumarkt gefahren wurden. Gegen 22.30 Uhr warfen Kölner Pyrotechnik auf eine Bahn mit serbischen Fans. Sechs Personen nahm die Polizei daraufhin in Gewahrsam.

1. FC Köln: Fanmarsch der Belgrad-Anhänger zum RheinEnergieStadion
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Fanmarsch der Belgrad-Anhänger zum Stadion

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Foto: Markus Gerres

Die Polizei war bereits am frühen Nachmittag am Rudolfplatz mit hunderten Kräften und Polizeipferden vor Ort. Auch ein Wasserwerfer stand bereit. Ein Hubschrauber kreiste über der Stadt. Insgesamt waren 2300 Polizisten rund um das Spiel im Einsatz. Wirte auf der Aachener Straße hatten bereits am Nachmittag Stühle und Tische von der Straße vor ihren Lokalen geräumt. Die Polizei hatte dort schon Stellung bezogen.

Polizei setzt Belgrader-Fans fest

Am Donnerstagnachmittag gab es bereits eine Auseinandersetzung im Friesenviertel. Etwa 30 Anhänger von Roter Stern Belgrad wurden von Polizisten festgenommen. Am Morgen war die Polizei noch davon ausgegangen, dass die Serben sich in der Altstadt versammeln würden. Die aber blieb am Nachmittag leer.

1. FC Köln: Fans zünden Pyro
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Köln-Fans zünden Pyro vor Spiel gegen Belgrad

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Foto: ap, SO

Die Polizei erwartete 5000 Anhänger von Roter Stern in der Stadt, wobei nur 2300 eine Karte für das RheinEnergie-Stadion hatten. Die Sicherheitskräfte des FC nahmen deshalb Vorkontrollen in Stadionnähe vor. Am Dienstag hatte die Polizei die Begegnung zu einem Hochsicherheitsspiel erklärt. Alkohol wurde rund um die Partie folglich nicht ausgeschenkt.

"Ivan der Schreckliche" wieder frei

Am Donnerstagvormittag waren mutmaßliche Hooligans aus dem Umfeld des serbischen Klubs wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Acht Männer hatten die Nacht im Polizeigewahrsam verbringen müssen. "Gründe für eine weitere Ingewahrsamnahme liegen derzeit nicht vor", sagte ein Sprecher des Amtsgerichts Köln am Donnerstagmittag.

Auch Ivan Bogdanov befand sich laut Polizei unter den acht Männern. Der serbischen Polizei sei Bogdanov als Rechtsextremist bekannt, hieß es bei der Kölner Polizei. Die Gruppe war am Mittwoch der Belgrader Hooligan-Szene zugeordnet und auf dem Weg in die Kölner Innenstadt festgesetzt worden.

Mit Material der Agentur dpa

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