Lesben- und Schwulenverband lobt DFB-Star Goretzkas Jubel „absolut starkes und richtiges Zeichen“

Berlin · Leon Goretzka bejubelt seinen Treffer zum 2:2 gegen Ungarn mit einer speziellen Geste - und sendet damit eine klare Botschaft. Vom Lesben- und Schwulenverband (LSVD) wird er für sein „ergreifendes Signal“ gelobt.

EM 2021: So wird Goretzka für seinen Herzchen-Jubel gefeiert
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So feiert das Netz Goretzka für seinen Herzchen-Jubel

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Foto: dpa/Lukas Barth

Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) hat den Herz-Jubel von Fußball-Nationalspieler Leon Goretzka nach seinem Tor gegen Ungarn gelobt. „Das war ein absolut starkes und richtiges Zeichen“, sagte Axel Hochrein, Mitglied des LSVD-Bundesvorstandes, der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. Es sei ein „ergreifendes Signal“ gewesen, sagte Hochrein, der selbst im EM-Stadion in München war. „Da hat noch einer im Torjubel und der ganzen Aufregung das richtige Signal gefunden, nämlich: Liebe steht immer über Hass.“

Goretzka hatte seinen Treffer zum 2:2-Endstand, der dem deutschen Team am Mittwochabend den Einzug ins EM-Achtelfinale bescherte, mit einer speziellen Geste bejubelt. Er formte ein Herz mit beiden Händen und zeigte es in Richtung des ungarischen Fanblocks. Nach dem Spiel twitterte der 26 Jahre alte Mittelfeldmann des Rekordmeisters FC Bayern München das Jubelfoto mit den Worten „Spread Love“ (Verbreitet Liebe) und Regenbogenfahnen-Emoji.

Die Europäische Fußball-Union Uefa hatte einen Antrag aus München abgelehnt, dass die EM-Arena zum Spiel in Regenbogenfarben beleuchtet wird. Mit der Beleuchtung sollte gegen ein neues Gesetz protestiert werden, das die Informationsrechte von Jugendlichen in Hinblick auf Homosexualität und Transsexualität in Ungarn einschränkt.

Hochrein zeigte Verständnis dafür, dass die Nationalmannschaft abseits der Regenbogen-Kapitänsbinde von Manuel Neuer keine gemeinsam koordinierte Aktion zu der Causa geplant hatte. Man müsse verstehen, „dass vor so einem wichtigen Spiel, wo es darum geht, ob man die Vorrunde übersteht, das Augenmerk ein bisschen woanders war“, sagte er. Der Deutsche Fußball-Bund habe den Verband aber etwa bei der Verteilung von weiteren Regenbogenbinden in der Arena unterstützt.

Insgesamt sei er ermutigt, wie sich Deutschland in der Frage um die Beleuchtung solidarisiert und sich zu einem Wert bekannt habe, sagte Hochrein. Es habe viel positive Resonanz gegeben.

(dpa)
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