„Völliger Irrsinn“ Ex-Bundestrainer Vogts fordert EM-Verschiebung

Berlin · Die Fußball-EM soll trotz der Corona-Pandemie im Sommer stattfinden. Gespielt werden soll in zwölf Ländern. Der frühere Bundestrainer Berti Vogts hält das für „völligen Irrsinn".

 Berti Vogts.

Berti Vogts.

Foto: dpa/Daniel Karmann

Berti Vogts hat die Europäische Fußball-Union (Uefa) scharf kritisiert und die EM im Sommer nach aktuellem Stand als "völligen Irrsinn" bezeichnet. "Es macht mich fassungslos, dass man von der Uefa aktuell nichts hört. Deshalb appelliere ich als ehemaliger Bundestrainer nun selbst an den Verband: Verschiebt die EM. Reagiert jetzt. Sonst ist es zu spät", schrieb Vogts in seiner Kolumne für das Nachrichtenportal t-online.

Zustimmung erhält Vogts von Fredi Bobic. "Es ist illusorisch, dass im Juni 2021 eine Fußball-EM in zwölf verschiedenen europäischen Ländern stattfindet. Und es wäre auch das komplett falsche Signal aufgrund der Corona-Pandemie", sagte der Sportvorstand von Eintracht Frankfurt.

Trotz der Corona-Pandemie will die Uefa nach derzeitigem Stand die verschobene EM in zwölf Ländern austragen (11. Juni bis 11. Juli). Vogts schlägt eine erneute Verschiebung und einen Turnierstart "Mitte Dezember" vor. "Bis dahin sind hoffentlich genug Menschen geimpft, um wieder mehr Fans in die Stadien zu lassen", so der 74-Jährige.

Die EM sollte zudem "nicht in zwölf, sondern in nur einem Land stattfinden. Am besten in einer Nation, welche die Corona-Lage dann gut unter Kontrolle hat." Davon verspricht sich Vogts eine EURO "mit guter Stimmung und gesunden Menschen". Ein Turnier im Sommer auf dem gesamten Kontinent hätte "vielleicht Kranke und Tote zur Folge".

Ob Vogts bei einem Start Mitte Dezember dann auch über Weihnachten und den Jahreswechsel spielen möchte, ließ er offen. Ebenso wenig ging er auf die daraus resultierenden Terminprobleme ein. Die Rahmenterminkalender für die kommende Saison sind bereits verabschiedet.

"Normalerweise müsste die EM noch einmal verschoben werden. Doch das wird nicht passieren. Da bietet der Terminkalender keine Chance. Vor allem auf Vereinsebene", sagte daher auch Bobic. Für den Ex-Nationalspieler ist klar: "Wenn die EM nicht im Sommer stattfinden sollte, ist der komplette Ausfall des Turniers die einzige realistische Möglichkeit."

(old/dpa/sid)
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