Die DFB-Elf in der Einzelkritik Robin Gosens ragt in starker Offensive heraus

Meinung | München · Mit der EM gehe für ihn ein Traum in Erfüllung, sagte Robin Gosens vor dem Turnier. Gegen Portugal machte der Verteidiger nun ein Traumspiel. Aber er ist nicht der einzige DFB-Profi, der sich eine Top-Note verdient hat.

EM 2021: Achtelfinale Deutschland -England- DFB-Elf in der Einzelkritik
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Achtelfinale Deutschland - England: die DFB-Elf in der Einzelkritik

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Foto: AP/Frank Augstein

Mutiger spielen, kreativer und es vor allem als Mannschaft richten - das waren die Ansagen aus dem deutschen Nationalteam nach der Auftaktniederlage gegen Frankreich. Nach dem 4:2-Sieg gegen Portugal bleibt festzuhalten: Ziel erreicht.

Die gesamte Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw steigerte sich im Vergleich zum Frankreichspiel. Mittelfeld und Sturm harmonierten diesmal deutlich besser. Toni Kroos und Ilkay Gündogan fanden wieder zu ihrem kreativen Spiel zurück, das man von ihnen aus ihren Vereinen gewohnt ist. Das ermöglichte der Offensive um Thomas Müller, Serge Gnabry und Kai Havertz tempo- und trickreiche Vorstöße. Schon in der Anfangsphase setzten sie die Portugiesen gehörig unter Druck. Müller und Gnabry setzten bei schon verlorenen Bällen direkt nach.

Und weil sich auch noch Defensivmann Robin Gosens auf der linken Seite erneut immer wieder gekonnt im gegnerischen Strafraum durchsetzte, hätte es früh schon 1:0 stehen können. Gosens schoss ein Traumtor nach Vorlage von Gnabry, der aber im Abseits stand.

EM 2021: Deutschland gegen Portugal - die Bilder zum Spiel
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Deutschland gegen Portugal: die Bilder des Spiels

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Der Emmericher Gosens machte aber nahtlos mit seinem Offensivdrang weiter, fand immer wieder Gnabry und Havertz. Dann der Führungstreffer der Portugiesen, der bereits im Mittelfeld seinen Ausgang nahm. Gündogan stand zu weit weg von Bernado Silva. Die übrige Abwehr kam zu spät und ließ Neuer sträflich allein.

Direkt angetrieben von Mittelfeldstratege Toni Kroos brauchte die deutsche Mannschaft zwar ein paar Minuten nach dem Rückschlag, fand dann aber wieder zur Geschlossenheit. Joshua Kimmich vernachlässigte auf der rechten Seite zwar weiter häufig das Verteidigen, machte aber das Spiel nach vorne. Mit scharfen Hereingaben und gutem Auge für die Mitspieler brachte er Portugals Abwehr genauso in Not wie der umtriebige Thomas Müller, der quasi überall auf dem Platz zu finden war und Portugals erfahrenen Verteidiger Pepe ebenso einige Male ausspielte, wie es Kai Havertz tat.

Nach einem präzisen Flugball von Kimmich leitet Gosens das Spielgerät stark weiter vors Tor. Da Stand Havertz genau richtig für einen Stürmer, wenn auch Ruben Dias selbst ins Tor traf. Gosens und Co. sorgten nach dem Ausgleich weiter für Wirbel und zwangen die Portugiesen erneut zum Eigentor. Hinten ließ die Abwehr wenig zu. Vorne sorgte auch Gnabry mit Tempovorstößen immer wieder für Gefahr, machte aber ein ums andere Mal den Treffer nicht.

EM 2021: Deutschland gegen Portugal - So feiern die Fans in München
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So feiern die Fans in München

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Foto: dpa/Matthias Balk

Nach der Pause machte das Löw-Team mit viel Power und Leidenschaft weiter. Erneut war es das Duo Gosens/Havertz, das glänzte. Allerdings nach einem Traumangriff über Kimmich und Müller. Havertz verwertet die Aktion am Ende zum 3:1. Und weil Gosens offenbar ohne eigenes Tor noch nicht zufrieden war, krönte er seine Leistung mit dem erneut schön rausgespielten 4:1. „Der macht das Spiel seines Lebens“, kommentierte Gerd Gottlob im „Ersten“ treffend. Wie Kai Havertz, der gegen Portugal all seine Qualitäten im Sturm auch in der Nationalelf zeigte, hat sich der Spieler von Atalanta Bergamo die Bestnote eins redlich verdient.

Im Vergleich zu Offensive und Mittelfeld fiel die deutsche Abwehr etwas ab. In der 67. Minute sahen alle Verteidiger beim 4:2 erneut nicht gut aus und machten es unnötig spannend. Antonio Rüdiger und Matthias Ginter wackelten gegen die Portugiesen einige Male, zeigten aber alles in allem eine solide Leistung. Mats Hummels zeigte sich im Aufbauspiel gewohnt souverän und Gosens ackerte hinten ähnlich stark wir vorne.

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