Aus im EM-Achtelfinale Alle Teams der Todesgruppe F sind schon gescheitert

Düsseldorf · Bei der EM trafen sich Deutschland, Frankreich und Portugal schon in der Vorrunde. Weiter als bis ins Achtelfinale schafften es alle drei nicht. Dabei hätte die schwierige Gruppe F sogar ein Vorteil sein können.

 Leon Goretzka sitzt nach dem EM-Aus auf dem Rasen.

Leon Goretzka sitzt nach dem EM-Aus auf dem Rasen.

Foto: dpa/Christian Charisius

Immerhin: Sie haben alle die Vorrunde überstanden. Deutschland, Frankreich und Portugal gehörten bei der EM neben Ungarn zur „Todesgruppe“ F und schafften es ins Achtelfinale. Auch bei früheren Turnieren hatte es schon „Hammergruppen“ gegeben, aber dort waren meistens nur zwei Favoriten vertreten. Dass sich bei dieser EM trotz 24 Teilnehmern gleich drei großen Namen in einer Gruppe tummelten, war ungewöhnlich. Manche vermuteten, dass der Gewinner des Turniers aus dieser starken Gruppe kommen würde.

Jetzt sind alle drei Nationen ausgeschieden, alle drei im Achtelfinale. Den Weltmeister Frankreich erwischte es gegen die SchweizDeutschland verlor gegen England und der Europameister Portugal gegen Belgien. Im Fall von Frankreich war das Ausscheiden eine Sensation. Deutschland und Portugal verloren in Duellen gegen Mitfavoriten der EM, in denen es zwangsläufig einen großen Namen trifft. Beiden Teams gelang aber kein eigener Treffer in dem K.o.-Spiel.

Deutschland und England neutralisierten sich über weiter Strecken der Partie. Während die deutsche Mannschaft ihre wenigen Torchancen ungenutzt ließ, schlug England bei ebenfalls wenigen Gelegenheiten zweimal eiskalt zu. Portugal geriet durch einen Sonntagsschuss in Rückstand und rannte dann vergeblich an. Ihnen gelang es nicht, dass Talent in der Offensive in richtig gute Chancen und Tore umzumünzen. Frankreich verließ sich ebenfalls auf seine Weltklasse-Akteure in der Offensive. Dieser Plan hätte auch fast funktioniert, aber dann ließ man sich beim Stand von 3:1 von den leidenschaftlichen Schweizern überrumpeln und verlor schließlich im Elfmeterschießen.

EM 2021: Achtelfinale Deutschland -England- DFB-Elf in der Einzelkritik
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Achtelfinale Deutschland - England: die DFB-Elf in der Einzelkritik

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Foto: AP/Frank Augstein

Alle drei Mannschaften haben gemeinsam, dass sie vor allem über ihre Einzelkönner zum Erfolg kommen wollten. Ein echter Plan für alle Mannschaftsteile war nicht immer zu erkennen. Andere Länder sind da bei diesem Turnier weiter: England verteidigt als Einheit enorm stark und kassierte in vier Spielen noch keinen Gegentreffer. Auch die Schweiz gab zu keiner Zeit auf und spielte mit klaren Abläufen weiter.

Die Gruppe F bot eigentlich die Möglichkeit, sofort in einen K.o.-Modus zu schalten. Die Gruppe war wie erwartet sehr ausgeglichen. Frankreich kam als Tabellenerster weiter und hatte dabei mit fünf Zählern die wenigstens Punkte aller Gruppensieger bei diesem Turnier. Die Franzosen holten ihren einzigen Sieg gegen Deutschland durch eine sehr defensive Spielweise und die hohe individuelle Klasse im Angriff, was in der Vorrunde noch reichte. Auch Deutschland als Zweiter und Portugal als Dritter konnten nur einmal gewinnen. Ungarn zeigte starke Leistungen, trotzte Frankreich und Deutschland ein Remis ab und war gegen die DFB-Elf nur Minuten vom Einzug ins Achtelfinale entfernt.

Durch die schwierigen Duelle direkt zum Turnierstart wurden die Teilnehmer der Gruppe F direkt auf hohem Niveau geprüft. Das hätte auch für die Duelle im Achtelfinale helfen können – tat es aber nicht.

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