EM in Frankreich 70.000 Fans feiern friedliches Fest am Eiffelturm

Paris · Aus zehntausenden Kehlen erklang voller Inbrunst die Marseillaise, beim Anpfiff des Eröffnungsspiels um 21.01 Uhr brach ein Jubelsturm los. Rund 70.000 Fans haben in der größten Fanzone am Eiffelturm beim Spiel des Gastgebers Frankreich gegen Rumänien einen äußerst stimmungsvollen und zunächst friedlichen EM-Auftakt gefeiert.

EM 2016: Fans feiern friedliches Eröffnungsfest am Eiffelturm
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Fans feiern friedliches Eröffnungsfest am Eiffelturm

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Die ersten Anhänger kamen schon Stunden vor Spielbeginn im knapp elf Kilometer entfernten Stade de France in St. Denis auf das Marsfeld am berühmtesten Wahrzeichen der Seine-Metropole. Auf Decken machten sie es sich bei angenehmen Temperaturen auf dem Rasen bei Bier, Wein und Champagner gemütlich. Andere nutzten das umfangreiche Unterhaltungsangebot auf der 130.000 Quadratmeter oder 30 Fußballfelder großen Fläche und traten selbst gegen den Ball. Es machte sich eine entspannte Stimmung wie auf einem Musikfestival breit.

Unter die zahlreichen Fans der Equipe tricolore mischten sich auch viele Anhänger in Trikots der rumänischen Nationalmannschaft. Auch Deutsche, Engländer, Schweden und die sangesfreudigen Nordiren ließen die umfangreichen Einlasskontrollen des freundlichen Sicherheitspersonals ohne Murren über sich ergehen. Die teils schwer bewaffneten Polizisten führten zwar mögliche Gefahren vor Augen, sie trübten die ausgelassene Stimmung aber nicht.

Die Organisatoren hatten sich viel Mühe gegeben. Auf der Bühne vertrieb ein buntes Unterhaltungsprogramm den Wartenden die Zeit bis zum Spiel, das auf einer riesigen 420-Quadratmeter-Leinwand und acht kleineren Leinwänden übertragen wurde. Als die ersten Bilder aus dem Stade de France zu sehen waren, brandete Jubel auf.

In Bars und Brasserien der französischen Hauptstadt verfolgten geschminkte Fans mit Trikots, Schals und Mützen das mit Spannung erwartete Auftaktspiel ebenfalls. Viele Wirte hatten ihre Lokale geschmückt und auf Tafeln für die Übertragung geworben.

David Guetta heizt 83.000 Zuschauern im Stadion ein

Werbung war am Abend vor dem Eröffnungsspiel nicht notwendig gewesen. 83.000 Fans hüpften im Takt, als Star-DJ David Guetta mit einer Mega-Party auf dem Marsfeld die vier EM-Wochen einläutete. Drei Stunden wummerten die Bässe. In den kurzen Pausen machte der Schlachtruf "Allez les Bleus" die Runde.

Das Konzert begann mit Guettas offiziellem EM-Song "This one's for you" und endete mit "I will survive", der Hymne der französischen WM-Elf von 1998. Wie vor 18 Jahren hofft die Grande Nation auf den Titelgewinn im eigenen Land.

Der gefeierte Guetta hofft auf eine friedliche EM. "Beim Fußball und bei meinen Konzerten gibt es keine Unterschiede zwischen den Menschen, es geht einfach nur um den Moment. Jeder mag Fußball, egal ob arm oder reich, ob in Afrika oder Amerika. Deswegen fühle ich mich auch geehrt, das EM-Lied komponieren zu dürfen", sagte der 48-Jährige.

Etwas getrübt wurde die EM-Freude nur durch die andauernden Streiks. "Das Bild, das Frankreich abgibt, ist nicht das, das wir zeigen wollten", sagte OK-Chef Jacques Lambert.

(sid)
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