Übersicht Die deutschen Bewerberstädte für die EM 2024
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat sich mit zehn Spielorten um die EM 2024 beworben. Der Auswahl im September 2017 war ein Evaluierungsprozess vorausgegangen. Wir zeigen Ihnen die möglichen deutschen Spielorte und Stadien.
Berlin Hauptstadt. Seit jeher stolz auf Multikulti. War bei der Heim-EM 1988 außen vor, dafür Spielort der Weltmeisterschaften 1974 und 2006. Seit dem Sommermärchen vor zwölf Jahren bei fußballerischen Großevents zudem Pilgerstätte für Millionen Fans, die vor dem Brandenburger Tor die Nacht zum Tag machen. Geplagt von der Hassliebe der Anhänger von Hertha BSC zum Olympiastadion, das nur selten ausverkauft ist. Stadion: Olympiastadion (Bruttositzplatzkapazität: 74.461)
München Weltstadt mit Herz und Heimat von Bayern München. Bei der WM 1974 und der EM 1988 wurde noch im Olympiastadion gespielt, beide Male fand dort das Finale statt. Vor 44 Jahren holten Franz Beckenbauer und Co. gegen die Niederlande (2:1) den WM-Pokal, 14 Jahre später gewann Oranje dank Marco van Bastens Jahrhunderttor gegen die Sowjetunion (2:0) seinen einzigen Titel. Das Sommermärchen 2006 nahm in der Allianz Arena seinen Anfang, als die DFB-Elf Costa Rica im WM-Eröffnungsspiel 4:2 bezwang. Stadion: Allianz Arena (70.076)
Düsseldorf Rheinische Frohnatur. Hat laut eigener Aussage die "längste Theke der Welt" und empfängt in der Altstadt Gäste aus aller Herren Länder. Bezeichnet sich selbst als Sportstadt, scheiterte aber im Bemühen um Olympische Spiele 2012. Unterhält eine Hassliebe zu Köln, deren Ursprünge nur noch die Älteren kennen. War beim Aufstieg der Fortuna 2012 Schauplatz eines friedlichen Platzsturms, der im Anschluss das Sportgericht beschäftigte. Stadion: Merkur Spielarena (51.031)
Stuttgart Schwabenmetropole. Der Spiegel nannte sie einmal das "Herz deutscher Gartenzwergigkeit und Ingenieurigkeit", doch der Schwabe hat die Vorurteile längst in Stolz umgewandelt. Sie können alles am Neckar, "außer Hochdeutsch". Bei der WM 1974 und der EM 1988 verliehen italienische Gastarbeiter dem Neckarstadion südländisches Flair, 2006 vollendete die DFB-Elf dort im Spiel um Platz 3 gegen Portugal (3:1) ihr Sommermärchen. Und wenn der VfB in Cannstatt spielt, kommen regelmäßig über 50.000. Stadion: Mercedes-Benz Arena (54.697)
Köln Millionenstadt am Rhein, geprägt durch den Dom. Die größte Stadt in Nordrhein-Westfalen besticht durch Vielfalt, Herzlichkeit, Offenheit, Lebenslust - der Kölner liebt seine Stadt, den Karneval und seinen FC, auch wenn dieser jetzt in der 2. Liga kickt. Und der Kölner freut sich über Besuch. Das Müngersdorfer Stadion war ein Projekt für die WM 1974, wurde aber nicht rechtzeitig fertig. So sah das große Oval "nur" die EM 1988. Nach der Jahrtausendwende entstand das RheinEnergie-Stadion als reine Fußball-Arena, vier Vorrundenspiele und ein Achtelfinale fanden im grünen Kölner Westen während des WM-Sommermärchens 2006 statt. Stadion: RheinEnergieStadion (49.827)
Hamburg Perle im Norden. Besticht durch ihre Lage an Elbe und Alster und bezeichnet sich wegen seines Hafens gerne als Tor zur Welt. Zu Hamburgs Attraktionen gehört die schicke Innenstadt genauso wie die schillernde Reeperbahn, auf der nachts der Punk abgeht. Auch das Volksparkstadion, wo mittlerweile nur noch Zweitliga-Fußball gespielt wird, kann sich sehen lassen. Die inzwischen modernisierte Arena war schon Austragungsort bei der WM 1974 und der EM 1988, beim Sommermärchen 2006 fanden fünf Spiele in Hamburg statt. Stadion: Volksparkstadion (52.245)
Leipzig Boomtown im Osten. Zieht mit viel Historie viele Touristen an und ist Zentrum eines Wirtschaftsstandorts. Wollte 2012 die Olympischen Spiele, scheiterte aber deutlich. War mit modernisierter Arena schon Spielort der WM 2006. Die Stadt legte dabei viel Wert auf die Erhaltung der einzigartigen Konstruktion des alten Zentralstadions. Verkaufte die Arena bis Anfang 2018 endgültig an Red Bull, was im Rest der Republik durchaus kritisch gesehen wurde. Stadion: Red-Bull-Arena (49.539)
Dortmund Fußballverrückte Großstadt in der Metropolregion Rhein-Ruhr. Neben Essen und Duisburg eines der drei großen Wirtschafts- und Handelszentren des Ruhrgebiets. Heimat von Borussia Dortmund und der berühmten Gelben Wand. War bei den Weltmeisterschaften 1974 und 2006 Austragungsort. Vor zwölf Jahren endete hier das deutsche Sommermärchen im Halbfinale gegen Italien. Bei der EM 1988 nur Zuschauer. Stadion: Signal Iduna Park (65.849)
Gelsenkirchen Mitten im Ruhrpott. Einst die "Stadt der 1000 Feuer", mit ihren zahlreichen Zechen ein Zentrum der Steinkohleförderung. Nach dem Zechensterben mit großen Problemen beim Strukturwandel. Landet öfter mal in Städteranglisten auf dem letzten Platz - dank beständig hoher Arbeitslosigkeit. Mit dem Parkstadion Spielort bei der WM 1974 und der EM 1988. Die Veltins-Arena, 2001 eröffnet, sah die WM 2006 und das Champions-League-Finale 2004. Stadion: Veltins-Arena (54.740)
Frankfurt/Main Bankenmetropole. Gelegen am größten Flughafen Deutschlands, auch deshalb von den Fans von Eintracht Frankfurt besungen als Stadt "im Zentrum von Europa". Spielort bei der EM 1988 und den Weltmeisterschaften 1974 und 2006. Heimat des DFB, der bis Anfang 2021 seine gut 150 Millionen Euro teure Akademie auf dem Gelände der ehemaligen Pferderennbahn bauen wird. Bietet den legendären Römerberg, auf dem schon einige Titel gefeiert wurden. Stadion: Commerzbank-Arena (48.387)